Gewusst?

Den "Computer-Bug" verdanken wir einer verirrten Motte

Macht der Rechner Probleme, sprechen Fachleute wie Laien von einem "Bug". Englisch ausgesprochen, natürlich. Doch warum eigentlich?
09.01.2025, 13:21

"Mein Computer hat einen 'bug'" – dieser Satz geht uns im Falle eines Falles ganz leicht von den Lippen. Gemeint ist damit ein Fehler in einem Computerprogramm. Dass das englische Wort eigentlich "Wanze" oder "Krabbeltier" bedeutet, stört uns nicht. Aber wieso sagt man das so?

Die erste Verwendung im technischen Zusammenhang ist aus dem 19. Jahrhundert dokumentiert. Der Erfinder Thomas Edison erwähnte den "bug" in einem Brief von 1887. Darin hielt er fest: "So war es bei all meinen Erfindungen. Der erste Schritt ist Intuition, dann treten Schwierigkeiten auf – das Ding gibt auf und dann zeigen sich 'bugs', wie solche kleinen Fehler und Schwierigkeiten genannt werden." Zumindest in Ingenieurskreisen soll der Begriff damals Usus gewesen sein.

Was haben Insekten mit technischen Fehlern zu tun?

Damals gab es nach heutigem Stand keinen solchen eindeutigen Bezug. Die Ingenieure wählten dieses Wort, da es kurz ist und als Beschreibung aller möglichen Arten von Fehlern taugt, wie Peggy Kidwell, Wissenschaftshistorikerin des National Museum of American History, einmal erklärte. Außerdem hörte sich das Wort wohl harmloser an als "Fehler" – vor allem, wenn man mit Geschäftspartnern oder Kunden sprach.

Gibt es heute einen so eindeutigen Bezug zwischen Insekt und Computerproblem?

Tatsächlich gibt es den. Konkret seit dem 9. September 1947. Damals wurde an der Harvard University der weltweit erste Computer-Bug dokumentiert: Ein Rechner machte Probleme. Um dem Fehler auf die Schliche zu kommen, öffnete ein Techniker die Maschine und fand die Ursache: Eine Motte war in den Computer gelangt und hatte die Elektronik gestört. Der Techniker entnahm sie und heftete sie ins Logbuch. Dazu schrieb er: "Erster tatsächlicher Fall eines gefundenen Fehlers".

Harvard-Programmiererin Grace Hopper hat damit nichts zu tun

Immer wieder taucht die Behauptung auf, dass Grace Hopper, eine Programmiererin der Harvard University, die Motte entdeckt hat und für die Benennung von Computerfehlern als "bug" verantwortlich sei. Das sei jedoch ein Mythos, so Kidwell: Beides sei falsch: "Keine dieser Behauptungen, obwohl sie beide sehr ansprechend sind, ist wahr." Zum einen tauchte das Wort schon ein Jahrhundert zuvor auf, zum anderen sei die Notiz im Logbuch nicht in ihrer Handschrift verfasst worden.

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