Die Redmi Watch 5 rennt über drei Wochen lang

Mit der neuen Redmi Watch 5 scheint Xiaomi ins Schwarze getroffen zu haben: Die rechteckige Fitness- und Gesundheitsuhr gibt es in den Farben Schwarz, Hellgrau und Violett zum Preis von rund 100 Euro und sie löst ein Problem, das viele Konkurrenten beschäftigt: Statt einer kurzen Akkulaufzeit und täglicher Aufladung läuft und läuft und läuft die Watch immer weiter. Bis zu 24 Tage hält der Akku durch, doch dazu später etwas mehr. Mit den Maßen 47,5 × 41,1 × 11,3 Millimeter ist vor allem der Bildschirm der Redmi Watch 5 groß ausgefallen. Und tatsächlich: Mit 2,07 Zoll ist die Redmi Watch 5 die bisher größte im Sortiment der Xiaomi-Produktlinie.

Die Verarbeitung ist sehr gut: Das Gehäuse besteht aus einer Aluminium-Legierung, dazu gibt es ein Glas-Display und ein Silikon-Armband, das simpel durch einen einfachen Verschluss gegen andere Standard-Armbänder getauscht werden kann. Wasserdicht ist die Smartwatch laut Xiaomi bis 5 Bar – Schwimmen, Duschen, Baden und im Regen spazieren kann man mit der Watch also problemlos. Zur Bedienung gibt es eine Touchfunktion am Display, aber auch eine drehbare und drückbare Krone an der rechten Seite des Smartwatch-Gehäuses. Beide Bedien-Varianten reagieren gut auf Eingaben und die Smartwatch reagiert flott auf die Befehle.

Tolles Display hat noch etwas an Helligkeit zugelegt

Sichtbare Bildschirmränder gibt es dank eines ultradünnen Rahmendesigns fast keine, an den Rändern ist das Display zudem leicht abgerundet, was für einen wertigen Eindruck sorgt. Flüssig wiederum funktioniert die Bedienung am AMOLED-Display dank 60 Hertz hoher Bildwiederholrate. Für eine knackig scharfe Darstellung sorgt die Auflösung von 432 x 514 Pixel. Die AMOLED-Technologie sorgt für sehr gute Farben, Kontraste und Schwarzwerte, die Darstellung erlaubt das leichte Ablesen auch etwas längerer Texte am Smartwatch-Display. Mit einer Helligkeit von 1.500 Nits ist der Bildschirm zudem gut sichtbar und heller als je zuvor.

Die Bedienung geht schnell ins Blut über. Ein Wisch am Display nach unten öffnet die über das gekoppelte Smartphone eingegangenen Benachrichtigungen, die man für jede einzelne App selbst festlegen darf. Ein Wisch nach rechts führt zu den Schnelleinstellungen wie Leuchte, Akkusparmodus, Lautlosmodus und den weiteren Einstellungen, ein Wisch nach oben zur Übersicht über die wichtigsten Gesundheits- und Fitness-Karteikarten wie verbrannten Kalorien, Schrittzahl und Aktivitätsstunden, Herzfrequenz, Wettervorhersage und Schlaftracking. Der Druck auf die Edelstahl-Krone wiederum öffnet das App-Menü mit Dutzenden Anwendungen.

Viel Ziffernblatt-Auswahl und eine lobenswerte App

Ein längerer Tipp auf den Startbildschirm führt zudem traditionell zur Ziffernblätter-Auswahl, von denen es wieder über 200 von bunt-verspielt bis elegant-zeitlos gibt. Neu können auch selbst geknipste Porträts und Bilder als Smartwatch-Hintergrund verwendet werden, dazu braucht es aber ein gekoppeltes Smartphone mit Xiaomis HyperOS-Betriebssystem. Mit dem Smartphone gekoppelt wird die Watch über Xiaomis "Mi Fitness"-App, kompatibel ist sie mit Android 8.0 und höher oder iOS 12.0 und höher. Die Einrichtung der Uhr geht schnell und dank der App komfortabel, denn diese zeigt einerseits die Fitness- und Gesundheitsdaten an, lässt andererseits alle Funktionen und Einstellungen der Smartwatch steuern. Alles in einem, top!

Ein Linearmotor hat laut Xiaomi das haptische Feedback verbessert, das äußert sich in rund 20 verschiedenen Vibrationsmustern, anhand derer man erkennen kann, ob man gerade einen Anruf bekommt, eine Nachricht erhalten hat oder der Wecker klingelt. Beim Funktionsumfang gibt es viel zu entdecken. 5-Satelliten-System erfasst sportliche Betätigung mit Strecken-Aufzeichnung, Dutzende Sportarten. Neben Gehen, Laufen und Radfahren sowie Schwimmen in verschiedensten Varianten gibt es als exotische Sportmodi auf der Smartwatch auch Karten- und Brettspiele. Tracken lassen sich samt Zeit und Puls etwa Schach, Dame, Weiqi, Bridge.

Das Smartphone muss nicht überall dabei sein

Praktisch: Da GPS direkt auf der Smartwatch funktioniert, muss beim Sporteln nicht zwingend das gekoppelte Smartphone dabei sein, um genaue Fitnessdaten und Streckenaufzeichnungen zu erhalten. Ist das Handy aber in der Nähe, funktionieren dank zwei Mikrofonen mit Rausch-Unterdrückung und einem Lautsprecher in der Watch auch Bluetooth-Sprachanrufe ziemlich klar und gut verständlich. Zudem lässt sich Musik auf die Watch streamen, aber auch eine andere Variante ist möglich: Die Uhr kann mit Kopfhörern gekoppelt werden – ohne das Telefon dabei zu haben, lässt sich mit dieser Variante dann Musik auf den Kopfhörern anhören.

Mit 164 Megabyte (MB) Speicher steht allerdings nicht viel Platz für Songs auf der Watch zur Verfügung und die Musik-Übertragung auf die Uhr funktioniert auch nur mit einem Android-Smartphone. Brauchbarer ist da eine eigene Rekorder-App auf der Watch, mit der jederzeit und überall Ton-Aufnahmen angefertigt werden können. Eine eSIM-Funktion gibt es bei der Redmi Watch 5 übrigens nicht, es braucht immer ein gekoppeltes Smartphone zum Telefonieren. In Sachen Gesundheitsüberwachung gibt es wiederum alles, was man von einer Smartwatch erwartet: Überwachung der Herzfrequenz, des Blutsauerstoffs, von Stress, Schlaf und Fitness.

Vieles kennt man so auch von der Konkurrenz

Bei so gut wie allen Messungen darf man selbst bestimmen, ob die Messung rund um die Uhr, in regelmäßigen Abständen oder nur bei manueller Auswahl erfolgen soll – je nach Einstellung verlängert oder verkürzt sich dann die Akkulaufzeit. In Kurzform sind die jeweils erfassten Daten am Smartwatch-Display ablesbar, in der "Mi Fitness"-App gibt es ausführlichere Infos zu den einzelnen Werten. Die Uhr selbst läuft ebenfalls auf dem Betriebssystem HyperOS, die Aufbereitung der Daten und die Darstellung der Apps ähnelt den Designs der Konkurrenten von Google, Huawei und Samsung sehr, bis hin zu den klassisch-traditionellen Aktivitätsringen.

Es gibt aber auch ein, zwei Besonderheiten. Nach einigen Tagen der Nutzung errechnet die Uhr für die Nutzerin oder den Nutzer beispielsweise einen Vitalitätswert, wobei die Uhr mit kurzen Fitness- und Sporteinheiten dazu auffordert, Woche für Woche einen Wert von 100 zu erreichen, was den Aktivitätsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entspricht und die eigene Gesundheit massiv verbessern soll. Außerdem gibt es vier Atemübungs-Varianten, eine davon soll zu besserem Schlaf verhelfen. Und: Ein Lauftrainer mit zehn vorgefertigten Strecken für Einsteiger und Fortgeschrittene gibt Live-Anleitungen, wie man die Leistung verbessert.

Die Redmi Watch 5 rennt über drei Wochen lang

Fast schon rekordverdächtig lange fällt die Akkulaufzeit der Redmi Watch 5 aus – anders als viele Konkurrenten muss die Smartwatch nicht täglich an das im Lieferumfang enthaltene Ladekabel, selbst nach einer Woche mit allen aktivierten 24-Stunden-Messungen, einer einstündigen Trainingseinheit täglich und aktiviertem Always-On-Display kommt man über eine Woche. Wer auf das Always-On-Display der neuen Smartwatch verzichtet und auf Smart-Messungen oder gar nur manuelle Messungen der Fitness- und Gesundheitsdaten der Sensoren setzt, kommt sogar auf eine Laufzeit von zwei bis knapp über drei Wochen.

Die Redmi Watch 5 von Xiaomi beeindruckt mit einem größeren und helleren Display als die Vorgängerin, hochwertiger Verarbeitung und einer außergewöhnlich langen Akkulaufzeit von bis zu 24 Tagen. Die Smartwatch bietet zahlreiche Funktionen zur Gesundheits- und Fitnessüberwachung, ist wasserdicht und ermöglicht eine einfache Bedienung über Touchscreen und Krone, was sie zu einer attraktiven Wahl für Fitness-Enthusiasten macht. Der Preis ist mit rund 100 Euro äußerst attraktiv. Größeres und helleres Display, gute Verarbeitung und lange Laufzeit: Xiaomi will es mit der Redmi Watch 5 wissen und liegt damit goldrichtig.