US-Wahl

Biden hält Obama für "Strippenzieher" hinter Revolte

Unter dem Druck von Nancy Pelosi und Barack Obama steigt Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftsrennen aus.

Biden hält Obama für "Strippenzieher" hinter Revolte
US-Ex-Präsident Barack Obama soll hinter dem Aufstand gegen Joe Biden stecken.
Alex Brandon / AP / picturedesk.com

Der Druck aus den eigenen Reihen auf Präsident Joe Biden wurde jedes Mal stärker – am Sonntag gab der 81-Jährige schließlich bekannt, dass er aus dem US-Präsidentschaftsrennen aussteige.

Der Ton unter den Demokraten wurde in den letzten Wochen immer rauer. So etwa erzählte ein Abgeordneter, Biden haben ihn jüngst bei einer Begegnung nicht mehr erkannt. Am Schluss waren es über 30 Mitglieder des Repräsentantenhauses und vier Senatoren der Demokraten, die Biden öffentlich dazu aufriefen, aus dem Rennen auszusteigen.

Pelosi und Obama gegen Biden

Hinter den Bedenken sollen hauptsächlich zwei Personen stehen, schreibt die "New York Times": die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses und weiterhin einflussreiche Demokratin Nancy Pelosi und Ex-Präsident Barack Obama.

CNN berichtete, Pelosi, eine enge Vertraute Bidens, habe dem Präsidenten in einem persönlichen Gespräch gesagt, er könne Trump im Rennen ums Weiße Haus nicht schlagen. Sie hat sich öffentlich bislang zwar nicht offen gegen ihn gestellt, ihm aber auch nicht den Rücken gestärkt.

Schock bei Spendengala in Los Angeles

Auch Obama soll Bedenken geäußert haben. Die "Washington Post" berichtete, der frühere Präsident, dessen Vize Biden damals war, habe vertrauten Personen gesagt, dass Bidens Chancen auf einen Wahlsieg stark gesunken seien und dieser sein Festhalten an der Kandidatur überdenken solle.

Laut "New York Times" hält Biden seinen früheren Chef Obama für den "Strippenzieher" der Revolte in seiner Partei. Der ehemalige Präsident soll gar bei einer Spendengala in Los Angeles vor der katastrophalen Debatte mit Donald Trump persönlich erlebt haben, "wie sehr Biden gealtert war und wie verwirrt er wirkte". Obama sei "erschrocken und erschüttert" gewesen.

Musk will vom Rückzug gewusst haben

Wie die "Bild"-Zeitung schreibt, sei Joe Biden zudem irritiert gewesen, dass Ex-Präsident Bill Clinton ihn nie vor den Attacken seiner Kritiker verteidigen wolle.

Vor dem Rückzug Bidens sei in den letzten Tagen oft gemunkelt worden. Tech-Milliardär Elon Musk gab am Sonntag an, vor der Ankündigung Bescheid gewusst zu haben. "Ich habe letzte Woche gehört, dass er sich genau zu diesem Zeitpunkt zurückziehen würde. Das war in DC allgemein bekannt", schrieb Musk auf X.

"Die wirklichen Kräfte, die an der Macht sind, entledigen sich der alten Marionette zugunsten einer, die eine bessere Chance hat, die Öffentlichkeit zu täuschen. Sie fürchten Trump, weil er keine Marionette ist." Beweise für diese Behauptungen führte Musk nicht an.

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Auf den Punkt gebracht

  • Joe Biden gibt unter dem Druck von Nancy Pelosi und Barack Obama seinen Rückzug aus dem US-Präsidentschaftsrennen bekannt
  • Über 30 Mitglieder der Demokraten fordern öffentlich seinen Rückzug, während Pelosi und Obama Bedenken äußern und Biden persönlich davon überzeugen, dass er nicht gegen Trump gewinnen könne
  • Elon Musk behauptet, bereits im Voraus von Bidens Rückzug gewusst zu haben
20 Minuten, red
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