Nach Rückzug auf X

Biden unterstützt Vizepräsidentin Harris als Kandidatin

Es ist fix: Joe Biden tritt im Kampf um das Amt des US-Präsidenten nicht gegen den Republikaner Donald Trump an. Doch wer wird sein Nachfolger sein?

20 Minuten
Biden unterstützt Vizepräsidentin Harris als Kandidatin
Joe Biden verkündet seinen Rückzug – wer seine Nachfolge antritt, ist noch offen.  Kamala Harris (im Bild) ist eine der Kandidaten.
ALLISON JOYCE / AFP / picturedesk.com

Nach dem Rückzug Joe Bidens stellt sich die große Frage, wer seine Nachfolge antritt. Hier die aussichtsreichsten Kandidaten:

Kamala Harris (59)

Sie ist die amtierende Vize-Präsidentin im Kabinett um Joe Biden, ihre Kandidatur wäre folglich nur logisch, zumal sich Biden selbst wenige Minuten nach seinem Rückzug für die Politikerin ausgesprochen hat. Harris war die erste Person of Colour in diesem Amt und wäre die erste weibliche Präsidentin. Allerdings hat sich die 59-Jährige innerhalb der letzten Legislatur kaum einen Namen gemacht, sie hielt sich eher im Hintergrund.

Ihre Chancen: Die deutsche Wochenzeitung "Die Zeit" hält eine Kandidatur von Harris allerdings für unwahrscheinlich: Sie sei in den Vereinigten Staaten recht unbeliebt und habe auch wenige Unterstützer innerhalb der eigenen Partei. Harris hat sich bis dato nicht zu einer möglichen Kandidatur geäußert.

Gretchen Whitmer (52)

Gretchen Whitmer ist seit 2019 die amtierende Gouverneurin des US-Bundesstaats Michigan und wurde im Jahr 2022 wiedergewählt. Einen Namen machte sie sich als Gesundheitspolitikerin, auch während der Corona-Pandemie. Sie verhängte im Gegensatz zu anderen Bundesstaaten strenge Ausgangsbeschränkungen. Außerdem machte sie Schwangerschaftsabbrüche in Michigan wieder legal.

Landesweit wurde sie durch den Entführungsplan einer rechtsextremen Miliz aus Michigan bekannt. Die Gruppe wollte Whitmer als Geisel nehmen und so einen Bürgerkrieg herbeiführen. FBI-Agenten vereitelten die Entführung.

Ihre Chancen: Whitmer erfreut sich innerhalb ihrer Partei großer Beliebtheit, eigentlich stand sie aber erst für den US-Wahlkampf in 2028 auf der Liste der Top-Kandidaten. Laut "New York Times" deutete sie an, sich dann auf das Präsidentschaftsamt bewerben zu wollen. Ein weiterer Pluspunkt: Ihr Bundesstaat Michigan ist ein Swing State, und sie ist dort äußerst beliebt.

1/7
Gehe zur Galerie
    Wirkte im TV-Duell völlig verwirrt und brach mehrmals mitten im Satz ab: US-Präsident Joe Biden. Wird er nun ersetzt? Bereit stehen:
    Wirkte im TV-Duell völlig verwirrt und brach mehrmals mitten im Satz ab: US-Präsident Joe Biden. Wird er nun ersetzt? Bereit stehen:
    REUTERS

    Gavin Newsom (56)

    Newsom ist amtierender Gouverneur von Kalifornien und hat bereits zwei Amtszeiten als Vizegouverneur hinter sich. Die "New York Times" nennt ihn einen der wichtigsten Stellvertreter in Bidens aktuellem Wahlkampf. So verteidigte er beispielsweise Bidens oft kritisiertes TV-Duell gegen Trump in Atlanta. Als Präsidentschaftskandidaten hat er sich ebenfalls erst für 2028 ins Spiel gebracht.

    Seine Chancen: Newsoms Bundesstaat kämpft derzeit mit Problemen, für die er schwerlich Lösungen findet, zum Beispiel hohe Steuern, steigende Wohnkosten und Obdachlosigkeit. Gleichzeitig hängt ihm ein teures Geburtstagsessen nach, das er mit Lobbyisten in einem Edelrestaurant bestritt.

    JB Pritzker (59)

    JB Pritzker ist Gouverneur von Illinois und steinreich: Er ist Erbe der Hyatt-Hotelkette und mit einem Vermögen von 3,2 Milliarden US-Dollar die reichste Person in den USA, die ein öffentliches Amt bekleidet. Als einer der Wenigen wurde er nach Trumps Verurteilung in New York gegen ihn ausfällig: Er nannte Trump einen Schwerverbrecher, Rassisten, Homophoben und Betrüger. Er gilt in seiner Partei als progressiv und verzeichnete große Erfolge beim Abtreibungsrecht und der Waffenkontrolle.

    US-Präsident Joe Biden verkündete seinen Rückzug

    1/7
    Gehe zur Galerie
      Am 21. Juli kündigte US-Präsident Joe Biden auf X seinen Rückzug aus dem Rennen um das weiße Haus an. Er will nun Kamala Harris unterstützen.
      Am 21. Juli kündigte US-Präsident Joe Biden auf X seinen Rückzug aus dem Rennen um das weiße Haus an. Er will nun Kamala Harris unterstützen.
      CHRIS DELMAS / AFP / picturedesk.com

      Seine Chancen: Ein Pluspunkt von Pritzker ist sein Reichtum, den er bereits in der Vergangenheit erfolgreich für Wahlkämpfe einsetzte. Ob er überhaupt Interesse an einer verfrühten US-Kandidatur hat, lässt er aber offen: "Ich denke, Joe Biden wird tun, was für die Demokratische Partei am besten ist", sagte er im Interview mit CNN.

      Josh Shapiro (51)

      Shapiro ist wie alle anderen potenziellen Nachfolger ebenfalls Gouverneur, nämlich vom Bundesstaat Pennsylvania. Laut "New York Times" setzt er großen Wert auf Überparteilichkeit und einen "nicht-ideologische" Themen. Shapiro ist jüdischen Glaubens und ein Verfechter der israelischen Politik. Letzteres hat innerhalb seiner Partei für hitzige Debatten gesorgt.

      Seine Chancen: Shapiro ist in Pennsylvania, einem wichtigen Swing-State, äußerst beliebt. Dies verschafft ihm Kampf um die Präsidentschaft einen wichtigen Vorteil – die Demokraten müssten diesen Bundesstaat unbedingt gewinnen.

      Wes Moore (45)

      2023 gewann Moore die Wahl zum Gouverneur von Maryland. Er ist in diesem Bundesstaat der erste Afroamerikaner auf diesem Posten Er ist außerdem Autor mehrerer Bücher, darunter auch einen Jugendroman. Er arbeitete auch als Investmentbanker.

      Moore setzt sich vor allem gegen Diskriminierung schwarzer US-Bürger ein. Außerdem sprach er 175.000 wegen geringfügigen Marihuana-Delikten angeklagte Personen aus.

      Seine Chancen: Moore ist innerhalb der USA noch relativ unbekannt. Schauspieler George Clooney sieht ihn aber unter den Top 5 als Ersatzkandidaten.

      Die Bilder des Tages

      1/42
      Gehe zur Galerie
        <strong>06.09.2024: Polit-Ranking: Neos-Chefin stößt Kickl vom Thron.</strong> Führungswechsel im "Heute"-Polit-Ranking drei Wochen vor der Wahl. Neue Erste ist Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. <a data-li-document-ref="120057280" href="https://www.heute.at/s/polit-ranking-neos-chefin-stoesst-kickl-vom-thron-120057280">Der Kanzler folgt dicht dahinter &gt;&gt;&gt;</a>
        06.09.2024: Polit-Ranking: Neos-Chefin stößt Kickl vom Thron. Führungswechsel im "Heute"-Polit-Ranking drei Wochen vor der Wahl. Neue Erste ist Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger. Der Kanzler folgt dicht dahinter >>>
        HEUTE/Helmut Graf; iStock

        Auf den Punkt gebracht

        • Nach dem Rückzug von Joe Biden stellt sich die Frage, wer seine Nachfolge antritt
        • Die aussichtsreichsten Kandidaten sind Kamala Harris, Gretchen Whitmer, Gavin Newsom, JB Pritzker, Josh Shapiro und Wes Moore
        • Jeder von ihnen hat unterschiedliche politische Hintergründe und Chancen auf die Präsidentschaftskandidatur
        20 Minuten
        Akt.