"Heute"-Leserin Marina* (Name von der Redaktion geändert) lebt seit Jahren im 2. Wiener Bezirk, nutzt auf dem Weg in die Arbeit immer wieder ihr Auto. In jüngster Vergangenheit musste die Pkw-Lenkerin auf ihrer Route eine Baustelle umfahren. Nun bekam sie Post. Der Inhalt: Eine Klagsdrohung samt horrender Geldforderung. Marinas Schicksal ist kein Einzelfall.
Auf Höhe der Taborstraße 102-108 befand sich eine Baustelle, sie verwandelte die nahegelegene Rebhanngasse zu einer Sackgasse. Auf der Taborstraße endet der Verkehr vor dem Tabor, parallel zu einer Tankstelle. Unzählige Autofahrer mussten dort umdrehen, sollen hierfür die Zufahrt der Tankstelle genutzt haben.
Genau hier schnappt die Falle zu: Die Manöver der Autofahrer werden gefilmt, durch die Aufnahme der Kennzeichen werden Lenkerdaten erhoben. Kurz darauf schreibt ein Anwalt einen Brief an den Fahrzeugbesitzer.
Marina war in den letzten Monaten regelmäßige Kundin der Tankstelle, auch sie soll vermeintliche "Besitzstörung" begangen haben. Für die Leopoldstädterin war dieser Brief ein Schlag ins Gesicht, sie beschwerte sich über die Klagsdrohung samt Geldforderung in Höhe von 395 Euro. Der Anwalt ruderte daraufhin zurück, stornierte die Drohung sowie die Forderungen.
1010, Wiesinger Straße/Stubenring
1020, Große Sperrlgasse 17
1020, Taborstraße 102-108
1040, Schelleingasse 17
1100, Quellenstraße 92
1140, Lützowgasse 14a
1160, Hasnerstraße 128
1210, Prager Straße 94-98
1210, Donaufelder Straße 91
1220, Franz-Eduard-Matras-Gasse 8
1220, Walter-Zeman-Gasse
1220, Breitenleer Straße
Vösendorf, Am Teich
Die Wienerin ist nur eine von dutzenden Lenkern, die sich mit demselben Problem an "Heute" wandten. Baustellen werden die Gegend rund um den Tabor wohl bis Anfang 2025 begleiten. Wie viele Pkw-Lenker bis dahin Post von den Besitzstörung-Anwälten bekommen, bleibt abzuwarten ...
