Wien-Leopoldstadt

Vater lässt Kinder aussteigen, soll 395 Euro zahlen

Dreiste Abzocke in der Wiener Leopoldstadt! Ein Vater hielt kurz vor einer Garage, um seine Kids aussteigen zu lassen. Nun soll er dafür zahlen.

Robert Cajic
Vater lässt Kinder aussteigen, soll 395 Euro zahlen
Im 2. Wiener Bezirk sollten Autofahrer aufpassen, wo sie stehen bleiben.
zVg

Einige Firmen betreiben in der Hauptstadt seit Jahren mit dubiosen Machenschaften ein lukratives Geschäft, dieses ist nun um einen Hotspot reicher geworden: In der Großen Sperlgasse 17 im 2. Wiener Bezirk droht eine bekannte Firma mit einer Klage, wenn Autofahrer auf offener Straße vor einer Einfahrt halten.

Auch der Mann von "Heute"-Leserin Melanie* (Name von der Redaktion geändert) erhielt nun Post von dem Unternehmen, das mit dreisten Methoden Geld aus der Tasche von Pkw-Lenkern ziehen will.

Mann hält auf Fahrbahn, Firma sieht Besitzstörung

In dem Brief steht nämlich, dass Melanies Gatte am 26. Mai eine Besitzstörung begangen habe. Er ließ nämlich seine kleinen Kinder aussteigen, damit diese sicher nach Hause kommen. Meter daneben befinden sich zwei Garagentore, den Eingang soll der Fahrer versperrt haben.

Für die Parkfirma ist diese verantwortungsvolle Tat ein No-Go – sie will jetzt klagen. Fünf Tage habe Melanies Gatte Zeit, eine Summe von 395 Euro zu zahlen. Vom sechsten bis zum 10. Tag seien 495 Euro fällig.

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    Einige Firmen betreiben in der Hauptstadt seit Jahren mit dubiosen Machenschaften ein lukratives Geschäft, dieses ist nun um einen Hotspot reicher geworden.
    Einige Firmen betreiben in der Hauptstadt seit Jahren mit dubiosen Machenschaften ein lukratives Geschäft, dieses ist nun um einen Hotspot reicher geworden.
    Leserreporter

    Für Melanie steht fest: Ihre Familie wird keinen Cent an die Firma zahlen. Sie ist nämlich seit über 15 Jahren in der Nähe wohnhaft, sieht die vermeintliche "Besitzstörung" nicht ein. Außerdem verstößt die Parkfirma mit dem Brief an ihren Mann gleich mehrmals klare Regeln – wie solche Unternehmen nämlich an Lenkerdaten kommen, ist höchst diskutabel.

    Filmen von Fußgängern und Autos "unangenehm"

    So ist das Filmen von öffentlichem Raum laut Datenschutzgesetz strikt untersagt, obendrauf muss der Urheber der Clips sicherstellen, dass die Kamera nach unten gehalten und keineswegs andere Passanten oder Pkws gefilmt werden. Das ist hier keineswegs der Fall, trotzdem erhält das Parkunternehmen bzw. der Grundstückbesitzer die Daten des Lenkers.

    Die Datenweitergabe sowie die Höhe der Geldforderung stört die Wienerin genauso wie die Tatsache, dass in der Großen Sperlgasse offensichtlich durchgehend Kameras laufen, um sich an ahnungslosen Pkw-Lenkern zu bereichern.

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    "Es ist schon unangenehm zu wissen, dass man die ganze Zeit gefilmt wird", so die 38-Jährige im "Heute"-Talk. Melanie und ihr Mann möchten sich nun rechtlich beraten lassen, für die Wiener ist die Geldforderung eine einzige Frechheit.

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      Auf den Punkt gebracht

      • In Wien-Leopoldstadt soll ein Vater 395 Euro zahlen, weil er seine Kinder kurz vor einer Garage aussteigen ließ
      • Eine Firma bedroht ahnungslose Autofahrer mit Klagen und verlangt Geld für vermeintliche "Besitzstörungen", indem sie heimlich Aufnahmen macht
      • Betroffene wie Melanie und ihr Mann wehren sich gegen die Forderungen und planen rechtliche Schritte
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