Wiener soll 495€ zahlen

Parkplatz-Falle: Jetzt Abzocke auch an neuer Adresse

In der Wiener Leopoldstadt gibt es eine weitere Falle für Autofahrer. Wer vor einer Garage stehen bleibt, kassiert eine horrende Geldforderung.

Maxim Zdziarski
Parkplatz-Falle: Jetzt Abzocke auch an neuer Adresse
Michael soll für sein "Vergehen" 495 Euro bezahlen.
Privat

Seit Jahren berichtet "Heute" über die dubiosen Machenschaften einiger Firmen, die ihr Geschäft mit Besitzstörungsklagen machen. In der Wiener Donaustadt, in Wieden, Floridsdorf, Ottakring und in Wiener City haben die Hintermänner ihre Parkplatzfallen aufgebaut.

Meist handelt es sich um Parkplätze, die mit Kameras überwacht werden. Wer auf das Grundstück fährt, wird aufgenommen und in weiterer Folge mit horrenden Geldforderungen bedroht. Wer nicht zahlt, riskiere eine mögliche Besitzstörungsklage, so die Firmen.

Anfangs beschränkten sich die Firmen noch auf Autofahrer, die das Grundstück befahren haben. Später dann filmten sie eiskalt die öffentliche Straße ab und schickten ahnungslosen Autofahrer, die dort anhielten oder wendeten, ebenfalls Geldforderungen. Diese bewegten sich zwischen 500 und 1.200 Euro.

Neue Falle in der Leopoldstadt

Nun hat eine Firma eine neue Strafenfalle aufgestellt. Diesmal handelt es sich um eine Garageneinfahrt in der Wiener Leopoldstadt. In der Großen Sperlgasse 17 im beliebten Karmeliterviertel haben die Abzocker Kameras aufgestellt, die die Straße abfilmen.

Achtung! Hier wird abkassiert.
Achtung! Hier wird abkassiert.
Google Maps

Leserreporter Andreas war Anfang Juni dort, da seine Frau einen Kinderwagen von Freunden abholte. Er blieb mit zwei Pflegekindern im Auto. "Ich stand dort ca. 20 Minuten beim Auto und habe niemanden behindert", erzählt Michael im "Heute"-Talk.

Lieber bezahle ich die Strafe dem Staat Österreich, als dieser Firma.
Michael aus Wien

Knapp zwei Monate später bekam er vom Postboten einen Brief überreicht. Darin werden von der ominösen Firma 495 Euro für die vermeintliche Besitzstörung gefordert, andernfalls würde man vor Gericht gehen. Michael hat sich mittlerweile rechtlich beraten lassen und will keinen Cent bezahlen. "Lieber bezahle ich die Strafe dem Staat Österreich, als dieser Firma", zeigt er sich kämpferisch. Wie der Fall ausgehen wird, bleibt abzuwarten.

Muss man die Strafe bezahlen?

Laut ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried gehe es darum, vorerst nicht in Panik zu verfallen und die Strafe auch nicht sofort zu bezahlen. Vielmehr sollte man sich zuerst an eine Rechtsberatung zu wenden. Es gehe immerhin darum, die Chancen auszuloten, ob man das angedrohte Gerichtsverfahren gewinnen könnte, so der Jurist. ÖAMTC Mitgliedern steht die ÖAMTC Rechtsberatung zur Verfügung oder auch Beratungsstellen anderer Organisationen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • In Wien gibt es erneut eine Parkplatzfalle, diesmal in der Leopoldstadt, wo Autofahrer horrende Geldforderungen erhalten, wenn sie vor einer Garage stehen
    • Die Firma, die hinter dieser Abzocke steckt, hat bereits in anderen Bezirken ähnliche Fallen aufgestellt und droht mit Besitzstörungsklagen
    • Ein betroffener Autofahrer weigert sich, die geforderten 495 Euro zu zahlen und will lieber gegen die Firma kämpfen
    zdz
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