Frau wehrt sich gegen Klage

"Mafia!" – Wienerin will Auto saugen, soll 180 € zahlen

Mitte Mai soll eine Frau an einer Tankstelle eine Besitzstörung begangen haben. Sie wehrte sich gegen die Vorwürfe und bekam schnell recht.

Robert Cajic
"Mafia!" – Wienerin will Auto saugen, soll 180 € zahlen
Zu viel Stau in der Tankstelle – dann verlangte die Parkfirma 180 Euro von einer Autofahrerin.
Google Street View

Am 13. Mai begab sich "Heute"-Leserin Marijana T.* (Name von der Redaktion geändert) mit ihrem Auto in eine Tankstelle in der Leopoldauer Straße in Wien-Floridsdorf, um ihren Wagen zu säubern. Kurz nach der Einfahrt entschied sich die 28-Jährige um – die Schlange vor den Selbstbedienungs-Staubsaugern war schlichtweg zu lang. Für das Manöver sollte sie 180 Euro zahlen – die Parkfirma bekommt jedoch keinen Cent von Marijana T. Das ist der Grund.

"Kein Aufenthalt geplant" – dann macht Parkfirma Rückzieher

An besagtem Tag fuhr die Autofahrerin kurz nach 17 Uhr in die Tankstelle und verließ diese kurz darauf wieder. Dass der Lenkerin eine Besitzstörung vorgeworfen wurde, obwohl sie nicht ewig darauf warten wollte, ihr Fahrzeug zu saugen, interpretiert sie im "Heute"-Talk als reine Betrugsmasche:

Es ist lächerlich – das ist eine Mafia in meinen Augen! Menschen, die sich nicht auskennen, zahlen einfach, obwohl sie womöglich nicht einmal etwas falsch gemacht haben.
Marijana T. (28)
Wütet im "Heute"-Talk gegen Strafen auf Tankstellen

Zunächst ließ die Parkfirma nicht locker, Beschwerden von Marijana T. trugen keine Früchte: "Sie hatten die Tankstelle widerrechtlich ohne erfolgter Konsumation, Tank- oder Fahrzeugreinigung durchfahren. Auch aus dem Verhalten des Durchfahrvorganges kann geschlossen werden, dass kein Aufenthalt am Tankstellengelände geplant war."

Dass die Wienerin offensichtlich keine Zeit für lange Aufenthalte vor den Staubsaugern hatte, dürfte der Parkraumüberwachung gänzlich entgangen sein. Letztendlich bedauerte "T1" in einer Mail die Unannehmlichkeiten, sah nach mehreren Beschwerden letztendlich von der Forderung in Höhe von 180 Euro ab.

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Jahrelange Stammkundin – Wienerin pfeift auf Tankstelle

In einer Mail betont die zuständige Parkraumfirma "T1", dass sich die Tankstelle aufgrund von "Beeinträchtigungen des Geschäftsbetriebes" gezwungen sieht, Klageandrohungen per Brief zu versenden. Wer länger als 15 Minuten auf dem Gelände verbringt, muss also mit einer drohenden Klage wegen Besitzstörung und einer Geldforderung von 180 Euro rechnen.

Für Marijana hingegen ist nur eines geschädigt, nämlich der Ruf der Tankstelle: "Seit ich denken kann, besuche ich diese Tankstelle. Nach dem Vorfall lasse ich mein Geld aber sicher nicht mehr dort!"

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    26.06.2024: <a data-li-document-ref="120044557" href="https://www.heute.at/s/bei-leberkaessemmel-preis-muss-wiener-erstmal-schlucken-120044557">Bei Leberkässemmel-Preis muss Wiener erstmal schlucken</a>
    Picturedesk / Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Frau in Wien wehrte sich gegen eine Klage, nachdem sie an einer Tankstelle kurzzeitig eingefahren war, um ihr Auto zu saugen und dann die Tankstelle wieder verließ
    • Die Parkfirma forderte 180 Euro von ihr, aber nach mehreren Beschwerden sah sie letztendlich von der Forderung ab
    • Die Frau, eine langjährige Stammkundin, plant nicht mehr, diese Tankstelle zu besuchen
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