"Emotionaler Schaden"

Wiener trickst Parkplatz-Abzocker aus und kassiert 450€

Aufgrund einer vermeintlichen Besitzstörung sollte Michael Z. stolze 790 Euro bezahlen. Doch der Wiener klagte die Abzocker und siegte vor Gericht.

Maxim Zdziarski
Wiener trickst Parkplatz-Abzocker aus und kassiert 450€
Michael Z. (36) klagte die Parkplatz-Abzocker und bekommt jetzt 450 Euro.
privat

Seit Jahren berichtet "Heute" über die dubiosen Machenschaften einiger Firmen, die ein florierendes Geschäft mit Besitzstörungsklagen aufgezogen haben. In der Wiener Donaustadt, in Wieden, Floridsdorf, Ottakring, Leopoldstadt und in der Wiener City haben die Hintermänner ihre Parkplatzfallen in Stellung gebracht. Mithilfe von Kameras werden Zufahrten und Stellplätze überwacht.

Wer auf das Grundstück fährt oder vor der Einfahrt umkehrt, wird aufgenommen und in weiterer Folge mit horrenden Geldforderungen zwischen 500 und 1.200 Euro bedroht. Wer nicht zahlt, riskiere eine mögliche Besitzstörungsklage, so Drohung der Firmen.

Wiener sollte 790 Euro blechen

"Heute"-Leser Michael (36) tappte in der Großen Sperlgasse in eine solche Falle und bekam einen der Drohbriefe. Er weigerte sich jedoch zu bezahlen und fuhr ein weiteres Mal hin, um die Örtlichkeit zu dokumentieren. Und wieder sollte er eine horrende Geldsumme überweisen, um eine Klage abzuwenden. Doch Michael ließ sich nicht unterkriegen. Insgesamt beliefen sich die Forderungen auf 790 Euro. Im "Heute"-Talk zeigte er sich letztes Jahr siegessicher:

Lieber bezahle ich die Strafe dem Staat Österreich, als dieser Firma."
Michael Z. (36) aus Wien
Michael hielt für einigen Minuten vor der Einfahrt, blieb jedoch im Fahrzeug sitzen.
Michael hielt für einigen Minuten vor der Einfahrt, blieb jedoch im Fahrzeug sitzen.
Privat

Der 36-Jährige reichte in beiden Fällen eine Beschwerde bei der Datenschutzbehörde ein. Zusätzlich stellte er ein Auskunftsersuchen an die Parkplatz-Firma, welches nicht beantwortet wurde. Wie bereits in vielen anderen Fällen blieb auch diesmal die angedrohte Besitzstörungsklage nur eine Drohung seitens der Parkplatz-Firma. Vor Gericht gingen die Abzocker letztendlich also nicht.

Michael fordert Schadensersatz für "emotionalen Schaden"

Stattdessen holte Michael zum nächsten Schlag gegen das Unternehmen aus. Er klagte die Hintermänner aufgrund seines emotionalen Schadens und der Herausgabe seiner Daten. Am Landesgericht für Zivilrechtssachen bekam der 36-Jährige sofort ein Vergleichsangebot vom Anwalt der Firma.

"Nach langem Hin und Her einigen wir uns auf einen Schadensersatz von 450 Euro", so Michael gegenüber "Heute". Außerdem müssen die Parkplatz-Abzocker jetzt die Gerichtskosten in der Höhe von 1.350 Euro bezahlen. Für den Wiener mehr als eine Genugtuung: "Ich habe mich erfolgreich gegen diese Abzocker-Firma gewehrt und die Gerechtigkeit hat endlich gesiegt!" Mit seinem Kampf möchte er nun auch andere ermutigen, sich nicht von den Drohbriefen einschüchtern zu lassen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Wiener namens Michael Z.
    • wurde von einer dubiosen Parkplatz-Firma aufgefordert, 790 Euro für eine vermeintliche Besitzstörung zu zahlen, weigerte sich jedoch und klagte die Firma erfolgreich wegen emotionalen Schadens.
    • Das Gericht sprach ihm 450 Euro Schadensersatz zu und die Firma muss zusätzlich 1.350 Euro Gerichtskosten tragen, was Michael als großen Sieg gegen die Abzocker empfindet und andere ermutigen soll, sich nicht einschüchtern zu lassen.
    zdz
    Akt.