Klage abgewimmelt
So trickste Wiener Familie die Parkplatz-Abzocker aus
Knallhart betreiben die Parkplatz-Abzocker ihr Geschäft. Eine Familie aus Wien sollte 795 Euro bezahlen – am Ende wurden nur 30 Euro überwiesen.
Seit Jahren berichtet "Heute" über dubiosen Firmen, die ihr Geschäftsmodell offensichtlich auf Besitzstörungsklagen aufgebaut haben dürften. Die Hotspots sind mittlerweile in ganz Wien verstreut. Angefangen hat es in der Wiener Donaustadt, anschließend erweiterte man die Abzocke auf Floridsdorf, Ottakring, Leopoldstadt und die City.
800 Euro fürs Wenden
"Heute"-Leserreporter Zeljo bekam vor über einem Jahr eine Geldforderung von 795 Euro, weil er den Besitz einer Firma in der Wiener Donaustadt gestört haben soll. In Wahrheit hat der 33-Jährige am Ende der Franz-Eduard-Matras-Gasse nur sein Fahrzeug gewendet.
Die angebliche "Störung": Das Auto hat genau 12 Sekunden lang beim Reversieren einige Zentimeter in die Einfahrt geragt. Der entstandene "Schaden" sollte sofort bezahlt werden, ansonsten würde eine Besitzstörungsklage drohen.
Keine Garantie, aber...
ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried erklärte im "Heute"-Talk, dass mutige Betroffene versuchen könnten, eine kleinere Summe zu überweisen und zu hoffen, dass es zu keiner Klage kommt. Dafür gab und gibt es natürlich keinerlei Garantie.
"Rechtlich gesehen handelt es sich dabei um ein Vergleichsangebot, das Druck auf die Autofahrer ausüben soll. Man kann allerdings ein Gegenangebot unterbreiten", so Authrieds Einschätzung.
30 Euro gezahlt, seitdem ist alles ruhig
Genau das macht auch Leserreporter Zeljo. Er überwies dem Grundstücksbesitzer 30 Euro und schickte ihm eine Unterlassungserklärung. Tatsächlich hatte er damit Erfolg: Seitdem hat er von der Firma nie wieder etwas gehört.
Wo wird jetzt abgestraft?
- Franz-Eduard-Matras-Gasse, 1220 Wien
- Breitenleer Straße, 1220 Wien
- Prager Straße, 1210 Wien
- Wiesingerstraße, 1010 Wien
- Hasnerstraße, 1160 Wien
- Große Sperlgasse, 1020 Wien
Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.
Auf den Punkt gebracht
- Eine Familie aus Wien konnte eine Geldforderung von 795 Euro aufgrund einer angeblichen Besitzstörung auf 30 Euro reduzieren und erfolgreich abwehren
- Die Parkplatz-Abzocke hat sich mittlerweile in verschiedenen Bezirken Wiens ausgebreitet, doch ein mutiger Betroffener konnte durch eine geringe Zahlung und eine Unterlassungserklärung eine Klage vermeiden