Nächste Falle in Wien

Pizza-Lieferant hält bei Einfahrt, kassiert 500-€-Klage

In Wien-Floridsdorf sorgt eine neue Abzocke für Wut! Ein Essensbote hielt kurz vor einem Privatgelände, ein Monat später kam eine Klagedrohung.

Robert Cajic
Pizza-Lieferant hält bei Einfahrt, kassiert 500-€-Klage
Zoran (28): "Ich war gar nicht auf dem Grundstück und soll auch noch zahlen?"
Leserreporter

"Heute"-Leser Zoran staunte nicht schlecht, als er kürzlich in den Briefkasten schaute: Von einer Wiener Firma ohne Telefonnummer oder Mail-Adresse erhielt der Pizza-Lieferant eine Besitzstörungsklage ins Haus gestellt. Zuvor hatte der Wiener vor der Einfahrt eines Privatgeländes gehalten. Dessen Besitzer ist ein alter Bekannter.

Brief erinnert an frühere Abzock-Maschen

"Heute" enthüllte bereits mehrere Strafen-Fallen, nun fordert der Besitzer eines Platzes in Wien-Floridsdorf wieder dubiose Besitzstörungs-Entschädigungen. Neben der Franz-Eduard-Matras-Gasse und der Breitenleer Straße bekommen nämlich auch Autofahrer, die in der Prager Straße 94-98 halten, eine Klageandrohung ins Haus gestellt.

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    Vorsicht: Hier geht die Parkplatz-Abzocke weiter
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    Denise Auer

    Laut des Briefes sei "eine Besitzstörung zweifelsfrei zu erkennen". Ein Foto zeigt jedoch, dass der Wiener Pkw-Lenker vor dem Grundstück und nicht innerhalb dessen gestanden hatte. Pizza-Zusteller Zoran kann im "Heute"-Talk gar nicht fassen, wie der dubiose Geländehalter an seine Daten kommen konnte, denn: "Ich habe ganz knapp neben dem Gehsteig geparkt, aber die Einfahrt nicht behindert."

    Dieses Foto zeigt: Leser Zoran stand vor dem Gehsteig – auf öffentlichem Gelände.
    Dieses Foto zeigt: Leser Zoran stand vor dem Gehsteig – auf öffentlichem Gelände.
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    ÖAMTC-Experte: "Höchst usneriös"

    Letzten Freitag wurde der Brief abgesendet, bis Mittwoch hätte Zoran 495 Euro zahlen sollen. Bis Montag wären dann 599 Euro fällig. Sollte danach kein Geld ankommen, droht der Grundstückbesitzer mit einer Klage. "Falls wir die Besitzstörung einklagen, werden die Kosten erheblich steigen", heißt es.

    "Heute" sprach mit ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried über neue Strafen-Falle im 21. Wiener Bezirk. In den letzten Wochen meldeten sich nämlich mehrere ÖAMTC-Mitglieder bei der Rechtsabteilung wegen des selben Schreibens. "Das Anführen der vermeintlichen Verfahrenskosten stimmt so einfach nicht und ist höchst unseriös", kritisiert Authried – mehr dazu hier.

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