In etwas mehr als einer Woche soll Christian Stocker (64) als neuer Bundeskanzler Österreichs angelobt werden. Derzeit finalisiert der ÖVP-Obmann das Regierungsprogramm mit SPÖ und Neos – bis auf einen Termin bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Samstag hat Stocker mit seinem engsten Umfeld durchverhandelt.
"Natürlich sind die Herausforderungen, die vor uns liegen, keine kleinen", sagt Stocker auf "Heute"-Anfrage. Er sei aber wild entschlossen, einen Reformkurs für Österreich auf Schiene zu bringen. Er möchte die Werte "Fleiß, Familie und Sicherheit" wieder in den Fokus rücken.
Im Fokus: die Reduktion des Schuldenstandes. "Wir haben das Budget zu konsolidieren und brauchen Impulse für unsere Wirtschaft", so Stocker. Das Finanzressort wird in der kommenden Legislaturperiode von der SPÖ geführt werden; die Volkspartei möchte mit einem starken Wirtschaftsressort für Aufschwung sorgen.
Es zeichnet sich in den Verhandlungen ab, dass die ÖVP sowohl Innen- als auch Verteidigungsministerium halten wird können – bei einer Koalition mit den Blauen hätte man es an die FPÖ abgeben sollen. Stocker ist sich bewusst: "Wir haben im Sicherheitsbereich, auch wenn wir die geopolitische Lage sehen und die Entwicklungen, die international eingetreten sind, auch Herausforderungen, denen wir begegnen müssen."
Angesichts der Teuerung sei es mit Blick auf die Leistungsträger, die tagtäglich zur Arbeit gehen, zudem wichtig, "das Leben leistbar zu gestalten, Bildung wieder in den Vordergrund zu rücken – im Sinne von Ausbildung für unsere Jugend." Dann die Hammeransage des Juristen: "Und natürlich braucht es auch Reformen für einen schlankeren, effizienteren Staat."
Unterstützung für sein Reformprogramm bekam Stocker am Sonntag von Ex-Kanzler Sebastian Kurz: "Ich glaube, Christian Stocker hat die notwendige Kraft, um das Land gut zu führen. Er wird auch die Tätigkeit als Bundeskanzler sehr gut erfüllen", sagte er gegenüber "Heute".