Umfrage-Hammer

Wenig Vertrauen: Nur 40 % glauben an Ampel-Koalition

Die Verhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos gehen in die entscheidende Phase. Dass es mit der Ampel tatsächlich etwas wird, bezweifelt die Mehrheit.

Robert Zwickelsdorfer
Wenig Vertrauen: Nur 40 % glauben an Ampel-Koalition
Andreas Babler, Karl Nehammer und Beate Meinl-Reisinger basteln an einer türkis-rot-pinken Austro-Ampel. An ihr Zustandekommen glaubt aber nicht einmal jeder zweite Österreicher.
Alex Halada / picturedesk.com; "Heute"-Montage

Die Untergruppen in den Koalitionsverhandlungen haben am Freitag vergangener Woche ihre Arbeit abgeschlossen. Jetzt sind die Parteigremien und die Chefebene mit Karl Nehammer, Andreas Babler und Beate Meinl-Reisinger am Wort. Immerhin soll sich in dieser Woche entscheiden, ob es mit der Ampel etwas wird oder nicht.

Für "Heute" hat "Unique Research" 800 Österreicher (maximale Schwankungsbreite ±3,5 Prozent, Mix telefonisch und online) befragt, ob sie an ein Zustandekommen glauben. Die Ergebnisse dürften die Verhandler wenig freuen:

Nur Minderheit rechnet mit Ampel
Mit 40 Prozent glaubt nicht einmal jeder zweite Befragte, dass es mit der ersten Dreierkoalition in Österreich nach den zähen Verhandlungen der vergangenen Wochen klappt. Kurios: Am zuversichtlichsten sind mit 74 Prozent die Wähler der Grünen, obwohl ihre Partei in einer solchen Konstellation nicht in der Regierung wäre. Bei der ÖVP glauben dagegen nicht einmal 50 Prozent ihrer Anhänger an das Zustandekommen von Türkis-Rot-Pink. Bei FPÖ-Fans sind es überhaupt nur 20 Prozent.

Kaum Glaube an Blau-Schwarz
Dass die ÖVP doch noch vom Ampelzug abspringt und mit den Freiheitlichen koaliert, halten nur 16 % für wahrscheinlich. Am größten ist der Optimismus wenig überraschend bei FPÖ-Sympathisanten mit 21 Prozent und Wählern der ÖVP mit 18 Prozent. Bei SPÖ-Anhängern glauben dagegen nur neun Prozent an diese Variante, in der ihre Partei doch wieder auf der Oppositionsbank Platz nehmen müsste.

Jeder Dritte rechnet mit Neuwahlen
Immerhin 32 % sind der Meinung, dass sich weder die Dreier- noch die Zweierkoalition ausgeht und wir noch einmal zur Wahl gehen müssen. Am ausgeprägtesten ist dieses Gefühl – und wohl auch der Wunsch – bei Blauwählern mit 52 Prozent. Anhänger der Grünen rechnen nur zu 13 Prozent mit diesem Fall, der ihre Partei wohl sogar wieder aus dem Parlament katapultieren könnte.

Sollten sich ÖVP, SPÖ und Neos nicht einigen und es auch zu keiner Koalition zwischen FPÖ und ÖVP kommen, spricht alles für einen fulminanten Wahlerfolg der Blauen bei Neuwahlen.
Peter Hajek
Meinungsforscher und Politik-Experte im "Heute"-Interview

Geht das Land tatsächlich in solche Neuwahlen, erwartet Meinungsforscher und Politik-Experte Peter Hajek einen "fulminanten Wahlsieg" der FPÖ. Das sagt er im Gespräch mit "Heute".

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Verhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos zur Bildung einer Ampel-Koalition stehen vor einer entscheidenden Woche, doch nur 40 % der befragten Österreicher glauben an deren Zustandekommen.
    • Besonders skeptisch sind die Anhänger der ÖVP und FPÖ, während 32 % der Befragten sogar mit Neuwahlen rechnen, die laut Meinungsforscher Peter Hajek zu einem "fulminanten Wahlsieg" der FPÖ führen könnten.
    bob
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