Holocaust-Gedenken
"Nicht mit Rechtsextremen" – Aufruf gegen FP-Rosenkranz
Die Teilnahme von FPÖ-Rosenkranz an Holocaust-Gedenken im Parlament sorgt für Protest: Jüdische Hochschülerschaft ruft SPÖ, Neos, Grüne zu Boykott auf
Am Montag, den 27. Jänner 2025, jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. FPÖ-Nationalratspräsident Walter Rosenkranz hat aus diesem Anlass zu einer Veranstaltung ins Parlament geladen, bei der Schülerinnen und Schüler mit der Zeitzeugin Erika Freeman diskutieren.
Die Teilnahme von Rosenkranz an dem Gedenk-Event sorgt für Unmut: Die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) und der Verein Gedenkdienst haben SPÖ, NEOS und Grüne aufgerufen, nicht an der Diskussionsveranstaltung teilzunehmen und stattdessen die Gedenkveranstaltung des Bündnisses "Jetzt Zeichen setzen" um 18 Uhr am Heldenplatz zu besuchen.
„Wir rufen alle Nationalratsabgeordneten dazu auf, die Teilnahme an der Rosenkranz-Veranstaltung zu verweigern und sich unserer Zeremonie am Heldenplatz anzuschließen“
"Wir rufen alle Nationalratsabgeordneten dazu auf, die Teilnahme an der Rosenkranz-Veranstaltung zu verweigern und sich unserer Zeremonie am Heldenplatz anzuschließen", so JöH-Präsident Alon Ishay in einer Aussendung, in der er Rosenkranz als "rechtsextrem" bezeichnet. Er wirft ihm vor, "verurteilten Naziverbrechern" gehuldigt zu haben – mit ihm könne es "kein Gedenken an den Holocaust geben".
"Kein Feigenblatt für FPÖ sein"
Auch der Verein Gedenkdienst ließ am Sonntag wissen, man sehe "keine Möglichkeit darin, Seite an Seite mit Walter Rosenkranz" der Opfer des Holocaust zu gedenken. "Damals wie heute pflegt die FPÖ eine revisionistische Erinnerungskultur und einen problematischen Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit", heißt es in der Aussendung.
"Für uns ist klar – kein Erinnern mit Rechtsextremen. Wir werden kein Feigenblatt für die FPÖ sein, daher lehnen wir die Einladung zur Gedenkveranstaltung mit Walter Rosenkranz entschieden ab”, so Vize-Vereinsobfrau Marie Lang.
Bereits am 8. November 2024 war es zu Protesten gekommen, als Rosenkranz in Wien einen Kranz im Gedenken an die Novemberpogrome niederlegen wollte. Damals bildete sich eine Menschenkette um das Denkmal am Judenplatz, um Rosenkranz am Zutritt zu hindern.
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Auf den Punkt gebracht
- Die Teilnahme von FPÖ-Nationalratspräsident Walter Rosenkranz an einer Holocaust-Gedenkveranstaltung im Parlament sorgt für Proteste.
- Die Jüdische Hochschülerschaft und der Verein Gedenkdienst rufen SPÖ, Neos und Grüne dazu auf, die Veranstaltung zu boykottieren und stattdessen an einer alternativen Gedenkzeremonie am Heldenplatz teilzunehmen, da sie Rosenkranz als rechtsextrem einstufen und ihm eine revisionistische Erinnerungskultur vorwerfen.