Holocaust-Gedenken

"Nicht mit Rechtsextremen" – Aufruf gegen FP-Rosenkranz

Die Teilnahme von FPÖ-Rosenkranz an Holocaust-Gedenken im Parlament sorgt für Protest: Jüdische Hochschülerschaft ruft SPÖ, Neos, Grüne zu Boykott auf
Angela Sellner
26.01.2025, 22:24

Am Montag, den 27. Jänner 2025, jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. FPÖ-Nationalratspräsident Walter Rosenkranz hat aus diesem Anlass zu einer Veranstaltung ins Parlament geladen, bei der Schülerinnen und Schüler mit der Zeitzeugin Erika Freeman diskutieren.

Die Teilnahme von Rosenkranz an dem Gedenk-Event sorgt für Unmut: Die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen (JöH) und der Verein Gedenkdienst haben SPÖ, NEOS und Grüne aufgerufen, nicht an der Diskussionsveranstaltung teilzunehmen und stattdessen die Gedenkveranstaltung des Bündnisses "Jetzt Zeichen setzen" um 18 Uhr am Heldenplatz zu besuchen.

„Wir rufen alle Nationalratsabgeordneten dazu auf, die Teilnahme an der Rosenkranz-Veranstaltung zu verweigern und sich unserer Zeremonie am Heldenplatz anzuschließen“
Alon IshayPräsident Jüdische österreichische Hochschüler
Im Rahmen der #WeRemember-Kampagne 2025 wird die Fassade links und rechts neben dem Haupteingang mit dem Schriftzug bestrahlt.
Parlamentsdirektion/Thomas Topf

"Wir rufen alle Nationalratsabgeordneten dazu auf, die Teilnahme an der Rosenkranz-Veranstaltung zu verweigern und sich unserer Zeremonie am Heldenplatz anzuschließen", so JöH-Präsident Alon Ishay in einer Aussendung, in der er Rosenkranz als "rechtsextrem" bezeichnet. Er wirft ihm vor, "verurteilten Naziverbrechern" gehuldigt zu haben – mit ihm könne es "kein Gedenken an den Holocaust geben".

"Kein Feigenblatt für FPÖ sein"

Auch der Verein Gedenkdienst ließ am Sonntag wissen, man sehe "keine Möglichkeit darin, Seite an Seite mit Walter Rosenkranz" der Opfer des Holocaust zu gedenken. "Damals wie heute pflegt die FPÖ eine revisionistische Erinnerungskultur und einen problematischen Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit", heißt es in der Aussendung.

"Für uns ist klar – kein Erinnern mit Rechtsextremen. Wir werden kein Feigenblatt für die FPÖ sein, daher lehnen wir die Einladung zur Gedenkveranstaltung mit Walter Rosenkranz entschieden ab”, so Vize-Vereinsobfrau Marie Lang.

Bereits am 8. November 2024 war es zu Protesten gekommen, als Rosenkranz in Wien einen Kranz im Gedenken an die Novemberpogrome niederlegen wollte. Damals bildete sich eine Menschenkette um das Denkmal am Judenplatz, um Rosenkranz am Zutritt zu hindern.

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