Debatte um Israel

80 Jahre Auschwitz-Befreiung: "Keine politischen Reden"

Um die Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz in Polen am 27. Jänner, gab es bereits im Vorfeld politische Spannungen.

Newsdesk Heute
80 Jahre Auschwitz-Befreiung: "Keine politischen Reden"
Der polnische Präsident Andrzej Duda, Museumsdirektor Piotr Cywiński und Überlebende beim 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz im Jänner 2020.
REUTERS

Am 27. Jänner 2025 jährt sich der Tag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Bei der Veranstaltung werden internationale Politiker und Monarchen anwesend sein. Ihre Anteilnahme ist erwünscht – doch man lässt sie bewusst nicht zu Wort kommen.

"Es wird keine politischen Reden geben", stellte der Direktor des Auschwitz Gedenkmuseums Piotr Cywiński im Interview mit dem "Guardian" klar. "Wir wollen uns auf die letzten Überlebenden konzentrieren, die noch unter uns sind, und auf ihre Geschichte, ihren Schmerz, ihr Trauma und ihre Art, uns einige schwierige moralische Verpflichtungen für die Gegenwart anzubieten."

Kritik an möglicher Netanyahu Teilnahme

Trotz des betonten Fokus der Veranstalter auf die Holocaust-Opfer gab es im Vorfeld bereits internationale politische Spannungen. Der polnische Premier Minister Donald Tusk implizierte, dass eine Verhaftung des israelischen Premier Ministers Benjamin Netanyahu, wegen des gegen ihn aufrechten internationalen Haftbefehls, bei einer Anreise in Polen verpflichtend sei.

Doch am Donnerstag relativierte Tusk seine Aussage mit der Ankündigung, dass israelische Politiker bei der Gedenkveranstaltung Willkommen seien: "Die polnische Regierung begrüßt die sichere Teilnahme der israelischen Staatsoberhäupter an den Gedenkfeiern am 27. Januar 2025 als Teil der Ehrung des jüdischen Volkes, dessen Töchter und Söhne millionenfach Opfer des vom Dritten Reich verübten Holocaust wurden."

"Mediale Provokation"

Aus Sicht des Museumsdirektors handle es sich hierbei um "mediale Provokation", da es eigentlich nie im Raum stand, dass Netanyahu persönlich anreisen werde. Es werde eine aber eine israelische Delegation bei der Gedenkveranstaltung zugegen sein.

Die Anwesenheit einer russischen Delegation hingegen, stehe außer Frage: "Es ist der Tag der Befreiung, und ich glaube nicht, dass ein Land, das den Wert der Freiheit nicht versteht, etwas auf einer Zeremonie zu tun hat, die der Befreiung gewidmet ist. Es wäre zynisch, sie dort zu haben."

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>13.01.2025: Kanzler Kickl spaltet Land, aber 45 Prozent schon dafür.</strong> Nach dem Scheitern der Ampel-Verhandlungen steht das Land vor einer blau-schwarzen Regierung. <a data-li-document-ref="120082989" href="https://www.heute.at/s/blau-schwarz-die-mehrheit-ist-noch-skeptisch-120082989">Die Meinung der Österreicher dazu ist gespalten &gt;&gt;&gt;</a>
    13.01.2025: Kanzler Kickl spaltet Land, aber 45 Prozent schon dafür. Nach dem Scheitern der Ampel-Verhandlungen steht das Land vor einer blau-schwarzen Regierung. Die Meinung der Österreicher dazu ist gespalten >>>
    apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz am 27. Januar 2025 wird ohne politische Reden stattfinden, um den Fokus auf die letzten Überlebenden und ihre Geschichten zu legen.
    • Trotz der internationalen politischen Spannungen im Vorfeld, insbesondere bezüglich der möglichen Teilnahme des israelischen Premierministers Benjamin Netanyahu, betonte der polnische Premierminister Donald Tusk, dass israelische Politiker bei der Veranstaltung willkommen seien.
    red
    Akt.