Blau-Schwarz naht

Kickl-Kehrtwende – ÖVP schwenkt jetzt plötzlich um

Nach dem Obmannwechsel stellt die ÖVP die Weichen Richtung Blau-Schwarz mit Kanzler Herbert Kickl. Erste Annäherungen sind schon jetzt erkennbar.

Nicolas Kubrak
Kickl-Kehrtwende – ÖVP schwenkt jetzt plötzlich um
Die Webseite "Kickl kann's nicht" ist offline. Blau-Schwarz rückt damit immer näher.
picturedesk.com/Screenshot dievolkspartei.at/"Heute"-Montage

Herbert Kickl ist auf dem Weg ins Bundeskanzleramt. Die Ampel ist geplatzt, Karl Nehammer zieht sich bekanntlich als ÖVP-Chef und Bundeskanzler zurück. Sein Nachfolger in der Lichtenfelsgasse, Christian Stocker, hat am Sonntag einen radikalen Kurswechsel bei Regierungsverhandlungen eingeschlagen.

Macht VP-Hardliner Kickl zu Kanzler?

"Es brauch Sie keiner, Herr Kickl." "Wer Kickl wählt, wählt 5 Jahre Hochrisiko mit radikalen Ideen." "Herbert Kickl ist ein radikaler Verschwörungstheoretiker." Das sind nur einige wenige Aussagen von Christian Stocker in den letzten Wochen und Monaten über den FPÖ-Chef. Selbst nach der Nationalratswahl am 29. September schloss der VP-Generalsekretär eine Koalition mit der Kickl-FPÖ dezidiert aus.

Nach seiner Bestellung zum ÖVP-Bundesparteiobmann sagte Stocker am Sonntag, er sei für Gespräche mit der FPÖ offen. "Sollten wir zu den Gesprächen eingeladen werden, nehmen wir diese Einladung an", so das Urgestein der Volkspartei. Die Situation habe sich verändert, es gehe jetzt um Verantwortung für das Land, betonte Stocker. Damit könnte ausgerechnet ein Hardliner Herbert Kickl zum Kanzler machen.

ÖVP löscht Kickl-kritische Webseite

Die ersten Annäherungsversuche der ÖVP in Richtung FPÖ sind bereits deutlich erkennbar. So ist die Webseite "Kickl kann’s nicht", die von der ÖVP mit scharfer Kritik am FPÖ-Chef ins Leben gerufen wurde, inzwischen offline.

Will man die "Kickl kann's nicht"-Webseite besuchen, taucht diese Meldung auf.
Will man die "Kickl kann's nicht"-Webseite besuchen, taucht diese Meldung auf.
Screenshot dievolkspartei.at

Zur Erinnerung: Kurz vor der Nationalratswahl hatte die ÖVP eine aggressive Kampagne gegen die Freiheitlichen gestartet. Unter dem Slogan "Kickl kann’s nicht" verteilte sie Broschüren mit gezielten Argumentationshilfen für ihre Funktionäre. Diese enthielten unter anderem Punkte zu den Themen Asyl, Migration, Corona und Sky Shield, um darzulegen, warum Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) die bessere Wahl sei als Herbert Kickl.

Ein zentrales Element dieser Kampagne war die gleichnamige Webseite, die ebenfalls mit Kritik am FPÖ-Obmann aufwartete. Doch diese scheint nun der Vergangenheit anzugehören. Angesichts der laufenden Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP signalisiert die Volkspartei offenbar erneut Gesprächsbereitschaft gegenüber den Freiheitlichen.

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    07.01.2025: Blau-schwarze Regierung – das kommt auf Österreich zu! FPÖ-Chef Kickl wird Verhandlungen mit der ÖVP starten. "Heute" zeigt, was Kickl auf der Agenda hat, von Asyl bis Jobmarkt. Und wie die ÖVP dazu steht >>>
    Helmut Graf, Montage "Heute"

    Auf den Punkt gebracht

    • Die ÖVP hat nach dem Obmannwechsel unter Christian Stocker einen radikalen Kurswechsel vollzogen und zeigt nun Gesprächsbereitschaft gegenüber der FPÖ, was Herbert Kickl den Weg ins Bundeskanzleramt ebnen könnte.
    • Erste Annäherungen sind bereits sichtbar, wie die Löschung der kritischen Webseite "Kickl kann’s nicht", die zuvor scharfe Kritik am FPÖ-Chef enthielt.

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