Empörung nach Wien-Besuch

"Hasstiraden" gegen Orbán – FPÖ will Kogler-Entlassung

Die grüne Kritik am Besuch von Viktor Orbán in Wien lässt nicht nach. Für die FPÖ geht sie zu weit: Sie fordert Konsequenzen für Werner Kogler.

Nicolas Kubrak
"Hasstiraden" gegen Orbán – FPÖ will Kogler-Entlassung
Am Donnerstag unterzeichneten Viktor Orbán und Herbert Kickl die "Wiener Erklärung". Werner Kogler (r.) rückte zum Angriff aus, Christian Hafencker (l.) konterte.
Hertel/Graf/picturedesk.com/"Heute"-Montage

Der Besuch des ungarischen Premierministers Viktor Orban in Wien bleibt politisch brisant. Dass ausgerechnet Orbán als erster Staatsgast des neuen FPÖ-Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz empfangen wird, stößt bei den anderen Parteien auf großen Unmut.

Bilder: Viktor Orbán besucht NR-Präsident Walter Rosenkranz

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    Nationalratspräsident Walter Rosenkranz empfing am Donnerstag (31. Oktober 2024) den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán.
    Nationalratspräsident Walter Rosenkranz empfing am Donnerstag (31. Oktober 2024) den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán.
    Sabine Hertel

    "Putin-Haberer", "Europa-Zerstörer"

    Vor allem die Grünen zeigen sich empört über den Orbán-Besuch. Die Einladung an den "Antidemokraten, einen Europa-Zerstörer und einen Putin-Haberer" sei ein "fatales Signal", sagte Werner Kogler bei einer Pressekonferenz. Ungarn sei ein Land, in dem durch Orbán und seine Fidesz-Partei der Journalismus mit Füßen getreten und die Justiz unterjocht werde. "Das wollen wir in Österreich nicht."

    FPÖ kritisiert "Hasstiraden"

    Am Freitag reagierte die FPÖ auf die Grünen-Kritik. Der freiheitliche Generalsekretär Christian Hafenecker tobte über "Koglers hasszerfressene, ideologietriefende und völlig aus der Luft gegriffene Hasstiraden", die "der Gipfel der Schmutzkübelkampagne" sei. Ungarn sei ein "befreundetes Nachbarland, mit dem unser Österreich eine lange gemeinsame Geschichte und kulturelle Tradition verbindet", so der FPÖ-Mann. Kogler habe mit seinen Aussagen "dem Ansehen und der Reputation Österreichs schwersten Schaden zugefügt."

    "Sofortige Entlassung" gefordert

    Hafenecker weiter: "ÖVP-Kanzler Nehammer muss dem Bundespräsidenten sofort die Entlassung von Bundesminister Kogler vorschlagen." Der freiheitliche Generalsekretär erwarte sich, dass Bundespräsident Van der Bellen diesem Vorschlag auch entspricht.

    Gleichzeitig erinnerte Hafenecker daran, dass Orbán in der Vergangenheit bereits einige Male von österreichischen Politikern empfangen wurde, etwa 2022 von Bundeskanzler Nehammer. 2016 stattete SPÖ-Kanzler Christian Kern Ungarns Premier einen Besuch ab. "Nie hat die Linke dabei derartig mit Schaum vorm Mund hyperventiliert wie jetzt", kritisierte der Freiheitliche.

    Die Bilder des Tages

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Der Besuch des ungarischen Premierministers Viktor Orbán in Wien hat zu heftigen politischen Auseinandersetzungen geführt
      • Während die Grünen den Besuch scharf kritisieren und als "fatales Signal" bezeichnen, fordert die FPÖ die sofortige Entlassung von Vizekanzler Werner Kogler aufgrund seiner "Hasstiraden" gegen Orbán
      nico
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