Digitales Modell "Hannah"
Das sind Folgen von nur 6 Stunden Schlaf pro Nacht
Das digitale Modell "Hannah" veranschaulicht, wie unser Körper in 25 Jahren aussehen könnte, wenn wir regelmäßig nicht genug Schlaf bekommen.
Erwachsene brauchen etwa 7 bis 9 Stunden Schlaf pro Nacht. Da das Leben aber oft anders spielt, kommen manche nicht auf diese empfohlene Stundenzahl, sondern liegen darunter.
Mithilfe von Dr. Sophie Bostock hat das britische Unternehmen für Bettwaren und Matratzen, Bensons for Beds, digitale Renderings erstellt, die zeigen, wie eine Frau im Jahr 2050 aussehen könnte, wenn sie nur etwa sechs Stunden pro Nacht schläft.
Modell "Hannah" aus der Zukunft
Und obwohl wir alle wissen, dass sich Müdigkeit kurzfristig nicht gut anfühlt, kann sie auch dauerhaften Schaden anrichten, wie "Hannah", das digitale Modell, zeigt. Hannahs Gesichtszüge, gebückte Haltung, schütteres Haar, gealterte Haut wurden anhand wissenschaftlicher Studien über die Auswirkungen von zu wenig Schlaf erstellt. "Hannah ist eine zum Nachdenken anregende Illustration der ganzheitlichen Auswirkungen, die Schlaf auf die Gesundheit hat", so Dr. Bostock. Hannah stellt eine 45-Jährige im Jahr 2050 dar, was bedeutet, dass sie heute eine 20-Jährige ist, die sich wahrscheinlich noch keine Gedanken, um ihre Schlafgesundheit macht.
Schlaffe Haut, hängende Augen
Die Forschung hat gezeigt, dass Schlafprobleme für einige sichtbare Zeichen der Hautalterung verantwortlich sein können. Eine Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass Menschen mit chronisch schlechter Schlafqualität nicht nur mehr Anzeichen der Hautalterung aufwiesen, sondern auch eine verminderte Funktion der Hautbarriere und eine geringere Zufriedenheit mit ihrem Aussehen. Schlaf wird nicht umsonst als "Schönheitsschlaf" bezeichnet, denn Schlafmangel kann die Elastizität unserer Haut ernsthaft beeinträchtigen und uns älter aussehen lassen. Wenn wir schlafen, produzieren wir Kollagen, das Protein, das dazu beiträgt, die Haut geschmeidig zu halten, und der wichtigste Baustein der Haut ist. Schlafmangel wird auch damit in Verbindung gebracht, dass der Körper vermehrt das "Stresshormon" Cortisol ausschüttet, das uns wach und aufmerksam hält. Schlafmangel führt auch zu müderen, erschlafften und geröteten Augenlidern sowie zu dunkleren Augenringen und Falten unter den Augen, was ebenfalls auf den Verlust von Kollagen zurückzuführen sein soll.
Haare
Schlafstörungen führen nachweislich zu Haarausfall, und dieser wiederum kann Stress verursachen und zu schlechtem Schlaf führen – ein Teufelskreis. Schlechter Schlaf wird auch mit fettigerem Haar in Verbindung gebracht - unser Körper produziert mehr Cortisol, das Stresshormon, wenn wir nicht zur Ruhe kommen, auch auf unserer Kopfhaut.
Rücken- und Schulterschmerzen
Schlechter Schlaf wird immer wieder mit Rückenschmerzen in Verbindung gebracht – und diese Schmerzen erschweren dann natürlich einen guten Schlaf. Für Hannah bedeutet das zusätzlich zu ihren Schmerzen eine unvorteilhafte Rundrückenhaltung.
Körpermitte
Zu wenig Schlaf wird mit viszeralem Fett in Verbindung gebracht. Das ist jenes Bauchfett, das sich um lebenswichtige Organe herum ansammelt und mit Stoffwechselerkrankungen und Insulinresistenz in Verbindung gebracht wird. Die Hunger-regulierenden Hormone Leptin und Ghrelin werden ebenfalls reduziert – was bedeutet, dass der Appetit steigt. Bensons merkt an, dass Müdigkeit auch ein Grund dafür ist, dass jemand weniger Sport treibt, und für Hannah bedeutete das, dass sie "beträchtliches Gewicht um ihren Bauch herum" zulegte.
Muskelschwund und geschwollene Knöchel
Fortgesetzter Schlafmangel ist ein "kataboler Stressor", was bedeutet, dass er zu Stoffwechselstörungen und zum Verlust von Muskelmasse führen kann. Schon wenige Nächte mit Schlafmangel haben nachweislich die Muskelproteinsyntheserate bei Männern verringert. Bei Hannah zeigt sich dies durch Muskelschwund in Armen und Beinen. Hannah bekam auch geschwollene Knöchel, ein Anzeichen für eine Herzerkrankung - die ebenfalls durch schlechte Schlafgewohnheiten verursacht werden kann.
Gedächtnislücken
Schlafmangel beeinträchtigt einen kleinen Teil des Gehirns, den Hippocampus, der für die Bildung neuer Erinnerungen von zentraler Bedeutung ist. Während des Schlafs bildet das Gehirn Verbindungen, die es ermöglichen, neue Informationen zu verarbeiten und sich an sie zu erinnern – ein Prozess, der als "Konsolidierung" bezeichnet wird. Der Schlaf bietet "optimale Bedingungen" für die Konsolidierung, da er Zeiten geringerer "äußerer Stimulation" bietet – mit anderen Worten: die Anforderungen des Wachlebens. Außerdem erhöht der Schlaf den Gehalt an Neurotransmittern – den Chemikalien, die es den Nervenzellen ermöglichen, im ganzen Körper miteinander zu kommunizieren. Hannahs Schlafmangel bedeutet also, dass sie weniger Zeit für diese Verbindungen hat, was sich sowohl auf ihr Langzeit- als auch ihr Kurzzeitgedächtnis negativ auswirkt.
Schwaches Immunsystem
Im schlimmsten Fall kann zu wenig Schlaf auch einem schwachen Immunsystem führen, d. h. die Wahrscheinlichkeit einer Erkältung oder Grippe steigt. Außerdem wird es mit einer Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen, Bluthochdruck, Diabetes, Herz- und Nierenproblemen, Depressionen und verstärkten Entzündungen in Verbindung gebracht, die zu verschiedenen chronischen Gesundheitszuständen und Krankheiten führen können.
Auf den Punkt gebracht
- Der Artikel beschreibt die negativen Auswirkungen von chronischem Schlafmangel anhand eines digitalen Modells namens "Hannah", das zeigt, wie eine 45-jährige Frau im Jahr 2050 aussehen könnte, wenn sie regelmäßig nur sechs Stunden pro Nacht schläft.
- Zu den Folgen gehören unter anderem schütteres Haar, schlaffe Haut, Rückenschmerzen, Gedächtnisprobleme und ein geschwächtes Immunsystem, was verdeutlicht, wie wichtig ausreichender Schlaf für die allgemeine Gesundheit ist.