Der in Wien verbreitete Stadtbaum Purpurerle hat die Pollensaison bereits Ende Dezember eingeläutet. Inzwischen muss aber in allen Bundesländern mit allergischen Belastungen durch Hasel- und Erlenpollen gerechnet werden. Momentan sorgt vor allem der Pollen von Strauchhasel und Grauerle im Osten Österreichs für Belastungen.
"Betroffene sollten daher Gebiete meiden, an denen diese Pflanzen häufig vorkommen. Bei der Hasel sind dies Waldränder, bei der Grauerle Auwälder oder Standorte in Gewässernähe", heißt es auf der Seite der Polleninformation. Die Kätzchen der ebenfalls weit verbreiteten Schwarzerle sind an den meisten Standorten noch nicht bereit zum Blühen und werden voraussichtlich erst ab Ende Februar Pollen freisetzen.
Im Vergleich zum Vorjahr, in dem der Pollenflug zu ähnlichen Zeiten begann, zeige sich auf langfristiger Sicht eine klare Veränderung. "Über die letzten 30 Jahre hinweg beobachten wir, dass die Pollensaison immer häufiger und intensiver wird", so Dr. Farah Hannachi, Chefärztin der Abteilung für Immunologie und Allergologie.
Die Ursachen für die zunehmende Frühzeitigkeit und Intensität der Pollenbelastung sind vielfältig, erklärt die Expertin. Der Klimawandel spiele dabei eine zentrale Rolle. "Die letzten Jahre waren von deutlich milderen und feuchteren Wintern geprägt. Schon ein kurzer Sonnenstrahl genügt, um die Pollenkörner schneller und intensiver freizusetzen."
Zudem führe die Luftverschmutzung dazu, dass Schadstoffe an den Pollen haften und diese zusätzlich verstärken, wodurch sie für Allergiker noch aggressiver werden.
Die Symptome, die durch die Pollen ausgelöst werden, seien typisch für eine Rhinokonjunktivitis. Betroffene klagen über verstopfte und laufende Nasen, juckende Augen und Husten. In vielen Fällen entwickeln sich auch Asthmasymptome wie Atemnot und nächtliche Hustenanfälle. Bei solchen Beschwerden sollte frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden.
Das Problem betrifft laut der Ärztin immer mehr Menschen. Experten schätzen, dass bis zum Jahr 2050 rund die Hälfte der europäischen Bevölkerung unter Allergien leiden könnte. Schätzungen zufolge leiden in Österreich rund eineinhalb bis zwei Millionen Menschen an einem "Heuschnupfen", der durch den Kontakt mit Pollen hervorgerufen wird – Tendenz steigend.