Pollen-Alarm in Wien: In der sogenannten Pollenfalle am Dach der Medizinischen Universität in der Sensengasse (Wien-Alsergrund) werden derzeit starke Konzentrationen von Hasel- und Erlenpollen registriert.
"Die sind für Allergiker relevant, das sind die Frühblüher, die ersten Pflanzen in der Saison, die blühen und die starten jetzt durch bei der Wetterlage, die wir gerade haben", erklärt Biologe Maximilian Bastl vom Pollenservice der MedUni Wien.
"Die kritischen Temperaturen von 5 bis 8 Grad bei Haselpollen werden in diesen Tagen für mehrere Stunden erreicht", erklärte ORF-Wien-Meteorologe Kevin Hebenstreit. Hinzu kämen viele Sonnentage. "Im Jänner gab es bisher nur halb so viel Sonne wie üblich", so Hebenstreit.
„Es blühen auch schon vereinzelte Pflanzen und deswegen werden schon vermehrt Pollen freigesetzt.“Maximilian BastlPollenservice der MedUni Wien
Jetzt ändere sich das. "Es ist zu erwarten, dass die Pollenbelastung in Wien noch zunehmen wird, weil es eben genau bei uns am wärmsten ist", so Hebenstreit. "Mit den Temperaturen, die wir jetzt haben, ist die Blühbereitschaft schon gegeben, es blühen auch schon vereinzelte Pflanzen und deswegen werden schon vermehrt Pollen freigesetzt", ergänzte Bastl.
Als Antrieb wirkt die außergewöhnliche Wärmephase, die normalerweise erst Mitte März vorherrscht. Ende Jänner hatte es bis zu 13 Grad in Wien, teils wurden bis zu 15 Grad erwartet. "Wir erhalten momentan sehr warme Luft aus Nordafrika, die für diese Wärmephase sorgt", erklärte der Meteorologe.
Erst Anfang Februar soll es wieder kühler werden, für die Pollenallergiker sei das gut. "Das bedingt dann, dass der Pollenflug wieder eingeschränkt wird. Es wird weniger stäuben, aber dafür werden wahrscheinlich die meisten Kätzchen dann schon wirklich im Blüte sein", so Bastl.
Erst wenn die nächste Warmfront im Februar kommt, erwarten die Pollenexperten den Höhepunkt von Haselnuss und Erle. Im März und April folgen dann planmäßig Esche und Birke.