230 Millionen Tonnen CO2

Ukraine – Wie Russlands Angriffskrieg dem Klima schadet

So klimaschädlich wie 120 Millionen Autos: Der Ausstoß an Treibhausgasen in Russlands Verwüstungs-Krieg gegen die Ukraine steigt.
Bernd Watzka
24.02.2025, 11:06

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine schadet auch dem Klima enorm. Laut neuen Berechnungen verursachte Putins Militärmaschinerie seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 klimaschädliche Emissionen in der Höhe von 230 Millionen Tonnen Kohlendioxid.

Schadstoff-Ausstoß von 120 Millionen Autos

Die bisherigen Emissionen entsprechen dem jährlichen CO2-Ausstoß von Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei zusammen, teilte die in Kiew angesiedelte Initiative zur Erfassung von Treibhausgasemissionen aus Kriegen anhand ihrer Berechnungen mit. Vergleichbar ist diese Menge CO2 mit dem Schadstoff-Ausstoß von 120 Millionen Mittelklasse-Autos.

Militär als größter Klimaschädling

Nach 36 Monaten Krieg geht demnach der größte Anteil der Emissionen (38 Prozent) auf das Militär zurück – auf den Einsatz von Waffen, den gigantische Verbrauch von Treibstoff und das Verbauen von Beton und Stahl in Befestigungen.

Die zunehmende Verwendung von Drohnen habe den horrenden Klimaschaden durch Artilleriegeschosse nicht gebremst, schrieben die Autoren der Studie.

Wiederaufbau und Waldbrände

Ein weiterer großer Faktor (27 Prozent) ist der Wiederaufbau kriegszerstörter Gebäude und Anlagen. Waldbrände machen nach drei Jahren 21 Prozent der Emissionen aus. Gerade im vergangenen trockenen Sommer sei etwa doppelt so viel Wald durch Gefechte verbrannt wie im Schnitt der Vorjahre. 92.200 Hektar Wald seien 2024 zerstört worden – mehr als die doppelte  Fläche von Wien.

Weiterer großen Klimaschaden entsteht durch Umwege im internationalen Luftverkehr, weil viele Flugzeuge nicht über Russland, die Ukraine oder Belarus fliegen.

Klimaschäden weit über 30 Milliarden Euro

Die "Initiative on Greenhouse Gas Accounting of War" (IGGAW) geht davon aus, dass Russland allein für die ersten 24 Monate des Krieges Klima-Reparationen in Höhe von 30 Milliarden Euro zu leisten habe, so Initiativen-Mitarbeiter Lennard de Klerk.

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