13.307 Abschiebungen
Asylwerber in Österreich – jetzt kommt alles ans Licht
Die Zahl der Asylanträge in Österreich ist im Jahr 2024 um 58 Prozent zurückgegangen. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erklärt die Lage.
Im Vorjahr wurden in Österreich 24.941 Asylanträge gestellt. Das ist ein massiver Rückgang zu den Vorjahren. 2023 waren es rund 60.000, im Jahr 2022 mehr als 110.000 Asylanträge. Damit ging die Zahl der Asylanträge um 58 Prozent (im Vergleich zu 2023) bzw. 80 Prozent (im Vergleich zu 2022) zurück.
Innenminister Gerhard Karner: "Wir sehen sowohl bei den Asylanträgen als auch bei den Abschiebungen, dass hier Schritte in die richtige Richtung gelungen sind. Für uns ist das aber kein Grund zum Feiern, sondern ein Arbeitsauftrag."
Die Antragsstatistik
Im Dezember 2024 sind in Österreich 1.828 Asylanträge gestellt worden. 754 Asylanträge stammen von Frauen, 1.074 Anträge von Männern. Stärkste Nation bei den Antragstellern in Österreich ist mit großem Abstand Syrien.
Der Rückgang in Österreich ist weitaus kräftiger ausgefallen als in der Europäischen Union. Dort hat es mit mehr als einer Million Asylanträgen um zehn Prozent weniger Fälle gegeben als im Vorjahr. Gestiegen sind die Anträge in Griechenland (+15 Prozent), in Italien (+16 Prozent), Polen (+79 Prozent) und Irland (+ 40 Prozent). Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik derzeit auf dem neunten Platz.
Abschiebungen
Im Jahr 2024 wurden 13.307 Abschiebungen durchgeführt. Das ist eine Steigerung im Vergleich zum Jahr 2023 von 3,2 Prozent. Von den 13.307 Abschiebungen des BFA erfolgten 6.353 Ausreisen eigenständig vor einer Abschiebung (48 Prozent) und 6.954 zwangsweise (52 Prozent). Bei den Abschiebungen sind rund 45 Prozent der Personen strafrechtlich verurteilt. Damit hat hier eine kleine Trendumkehr stattgefunden – in den vergangenen Jahren waren jeweils rund 60 Prozent der Ausreisen eigenständig erfolgt.
Innenminister Gerhard Karner: "Wer in Österreich schwere Straftaten begeht, hat hier keinen Platz. Egal, ob er aus einem EU-Mitgliedsland, aus einem anderen europäischen Staat oder von einem anderen Kontinent kommt. Gleichzeitig muss eine glaubwürdige, gerechte und strenge Asylpolitik auch konsequente Abschiebungen durchführen. Jene, die kein Recht haben, oder die ihr Recht verwirkt haben, in Österreich zu bleiben, werden abgeschoben."
Die Entscheidungsstatistik
Insgesamt gab es im Jahr 2024 in Österreich 34.285 negative Entscheidungen, in 24.457 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt. Bei Syrern wurden rund 29 Prozent der Asylverfahren negativ beschieden, bei Afghanen mehr als 33 Prozent. So gut wie keine Chance auf Asyl hatten im Dezember Antragsteller aus Marokko (0,5 Prozent), Georgien (0,4 Prozent) und Indien (0,2 Prozent). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Bis Ende Dezember 2024 wurden 1.389 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in der ersten Instanz getroffen.
Die massiven Grenzpunkt- und Grenzraumkontrollen durch die Polizei zeigen weiter Wirkung. So kam es im Burgenland im Jahr 2024 zu 5.178 Aufgriffen nach einem illegalen Grenzübertritt – im Jahr 2023 waren es 29.793 Aufgriffe, ein Jahr zuvor noch 81.101 Aufgriffe gewesen.
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Auf den Punkt gebracht
- Im Jahr 2024 wurden in Österreich 24.941 Asylanträge gestellt, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt.
- Innenminister Gerhard Karner betont, dass trotz der positiven Entwicklung bei Asylanträgen und Abschiebungen weiterhin konsequente Maßnahmen erforderlich sind, um eine gerechte und strenge Asylpolitik zu gewährleisten.