Schwarzes Gold
Zu dieser Tageszeit senkt Kaffee dein Sterberisiko
Kaffee in der Früh tut dem Körper am besten, wie eine neue Studie zeigt. Auch kristallisierte sich die ideale Menge heraus, die das Sterberisiko senkt
Es gibt vielversprechende Neuigkeiten für Kaffeeliebhaber, insbesondere für diejenigen, die ihren Koffein-Schub in den Morgenstunden bevorzugen. Eine neue US-Studie, in der mehr als 40.000 amerikanische Erwachsene untersucht wurden, legt nahe, dass der Zeitpunkt des Kaffeekonsums für ein längeres Leben ebenso wichtig sein könnte wie die Trinkmenge.
Frühere Studien haben einen Zusammenhang zwischen moderatem Kaffeekonsum und verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen hergestellt, darunter ein geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall.
"Die bisherigen Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Kaffeetrinken das Risiko für Herzkrankheiten nicht erhöht und das Risiko für einige chronische Krankheiten sogar zu senken scheint", erklärt Lu Qi, Professor an der Tulane University School of Public Health. "Angesichts der Auswirkungen, die Koffein auf unseren Körper hat, wollten wir herausfinden, ob die Tageszeit, zu der man Kaffee trinkt, einen Einfluss auf die Herzgesundheit hat", erklärt Lu Qi, der zwei unterschiedliche Muster des Kaffeekonsums unter Amerikanern identifizierte.
Zwei Muster des Kaffeekonsums
Die erste Gruppe, die 36 % der Teilnehmer ausmachte, waren "Morgentrinker", die ihren Kaffeekonsum auf die Zeit zwischen 4 Uhr morgens und Mittag konzentrierten. Bei der zweiten Gruppe, die 14 % der Teilnehmer ausmachte, handelte es sich um "Ganztagskaffeetrinker", die ihren Kaffeekonsum über den ganzen Tag und bis in die Abendstunden verteilten. Die restlichen 48 % waren Nicht-Kaffeetrinker.
2 bis 3 Tassen morgens ideal
Verfolgte man diese Personen über einen mittleren Zeitraum von 9,8 Jahren, so ergaben sich faszinierende Ergebnisse. Kaffeetrinker, die morgens Kaffee tranken, hatten ein um 16 % geringeres Risiko für Gesammortalität und ein um 31 % geringeres Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben, als Nicht-Kaffeetrinker.
Im Gegensatz dazu zeigte sich bei Personen, die ihren Kaffeekonsum über den Tag verteilten, keine signifikante Verringerung des Mortalitätsrisikos im Vergleich zu Nichttrinkern.
Die Vorteile waren bei moderatem Kaffeekonsum am stärksten ausgeprägt, insbesondere bei morgendlichen Kaffeetrinkern, die täglich zwischen zwei und drei Tassen konsumierten. Diese Personen wiesen im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern ein um 29 % geringeres Risiko für die Gesamtmortalität auf. Starke Kaffeetrinker (mehr als drei Tassen pro Tag) hatten ein um 21 % geringeres Sterberisiko, während leichte Morgentrinker (eine Tasse oder weniger) immer noch ein um 15 % geringeres Risiko aufwiesen.
Vorteile fürs Herz
Besonders bemerkenswert waren die Vorteile fürs Herz: Mäßige Kaffeetrinker am Morgen hatten ein um 48 % geringeres Risiko, an Herzkomplikationen zu sterben. Starke Kaffeetrinker hatten immer noch ein um 39 % geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Todesfälle, während leichte Kaffeetrinker ein um 35 % geringeres Risiko aufwiesen. Diese Zusammenhänge blieben auch dann bestehen, wenn die Forscher verschiedene Faktoren wie Alter, Geschlecht, Ethnie, Einkommen, Bildung, Raucherstatus und bereits bestehende Gesundheitszustände berücksichtigten.
Zwei Mechanismen
"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es nicht nur darauf ankommt, ob man Kaffee trinkt oder wie viel man trinkt, sondern auch darauf, zu welcher Tageszeit man Kaffee trinkt." Aber warum könnte Kaffee am Morgen vorteilhafter sein? Die Forscher schlagen zwei mögliche Mechanismen vor. Erstens könnte der Kaffeekonsum am Nachmittag oder Abend unsere natürlichen zirkadianen Rhythmen stören, insbesondere durch seine Auswirkungen auf die Melatoninproduktion. Frühere klinische Studien haben gezeigt, dass starker Kaffeekonsum zu später Stunde die nächtliche Melatoninproduktion um 30 % verringern kann. Da Melatonin eine entscheidende Rolle bei der Regulierung unserer biologischen Uhr spielt und mit der Herz-Kreislauf-Gesundheit in Verbindung gebracht wird, könnte eine Störung der Melatoninproduktion einige der potenziellen Vorteile von Kaffee zunichtemachen.
Der zweite Mechanismus bezieht sich auf die entzündungshemmenden Eigenschaften des Kaffees. Unser Körper produziert morgens von Natur aus höhere Mengen an Entzündungsmarkern, die im Laufe des Tages allmählich abnehmen. Daher könnte der Konsum der entzündungshemmenden Inhaltsstoffe des Kaffees in den Morgenstunden den größten Nutzen bringen, wenn unser Körper sie am meisten braucht.
Auf den Punkt gebracht
- Eine neue US-Studie zeigt, dass der Konsum von Kaffee am Morgen das Sterberisiko signifikant senken kann, insbesondere bei moderatem Konsum von zwei bis drei Tassen täglich.
- Morgendliche Kaffeetrinker haben ein um 16 % geringeres Risiko für die Gesamtmortalität und ein um 31 % geringeres Risiko, an einer Herzerkrankung zu sterben, im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern.