Kaffeekonsum wird seit langem mit potenziellen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht, die von einer verbesserten kognitiven Funktion bis hin zu einem geringeren Risiko für bestimmte Krankheiten reichen. In Bezug auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit ist jedoch nicht jeder Kaffee gleich. Seit den 1980er Jahren wissen Wissenschaftler, dass ungefilterter Kaffee das LDL-Cholesterin (Low-Density-Lipoprotein) erhöhen kann – das "schlechte" Cholesterin, das mit dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.
Ungefilterter Kaffee ist es auch, den Angestellte in den meisten Büros dieser Welt trinken, denn die klassische Filtermaschine ist schon lange out. Macht uns der Kaffee im Büro also krank?
"Der Filterprozess ist entscheidend für das Vorhandensein dieser cholesterinsteigernden Substanzen im Kaffee", sagte David Iggman, ein Forscher an der Universität Uppsala, der die Studie leitete. "Natürlich gelingt es nicht allen Kaffeemaschinen, die Verunreinigungen herauszufiltern. Das Problem variiert jedoch je nach Kaffeemaschinentyp, und auch die Konzentrationen zeigten im Laufe der Zeit große Schwankungen."
Wissenschaftler der Universitäten Uppsala und Chalmers haben Kaffee aus 14 Automaten in schwedischen Gesundheitseinrichtungen untersucht und den Gehalt zweier spezifischer Verbindungen analysiert: Cafestol und Kahweol.
Diese natürlichen Chemikalien, bekannt als Diterpene, wurden in den 1990er Jahren als Hauptverursacher der cholesterinsteigernden Wirkung von ungefiltertem Kaffee identifiziert. Papierfilter fangen diese Verbindungen normalerweise ab, doch Metallfilter, die in vielen Kaffeemaschinen zu finden sind, lassen sie in die Tasse gelangen.
Die Studie identifizierte drei Haupttypen von Geräten am Arbeitsplatz: Kaffeebrühmaschinen, Flüssigkaffeemaschinen und Instantkaffeemaschinen. Die Kaffeebrühmaschinen, die Kaffee in 10 bis 30 Sekunden zubereiten, indem heißes Wasser durch gemahlene Bohnen und einen Metallfilter geleitet wird, wiesen die höchsten Diterpenwerte auf. Im Gegensatz dazu enthielten Flüssigkaffeemaschinen – die flüssiges Kaffeekonzentrat mit heißem Wasser mischen – im Allgemeinen viel niedrigere Werte, vergleichbar mit Kaffee aus einem Papierfilter.
Die Forscher brühten mittel- und dunkelgeröstete Kaffeesorten von fünf gängigen Marken. Alle zwei bis drei Wochen wurden aus jeder Maschine zwei Kaffeeproben entnommen. Das Ergebnis spricht für sich: Forscher fanden in Kaffee aus der Brühmaschine eine mittlere Cafestol-Konzentration von 176 Milligramm pro Liter – fast 15-mal höher als die 12 Milligramm pro Liter in papiergefiltertem Kaffee. Kahweol zeigte ähnliche Muster.
Zum Vergleich: Bei Methoden für den Heimgebrauch wie der French Press und Filterkaffee wurden geringere Werte dieser Verbindungen festgestellt, während bei Espresso die Werte sehr unterschiedlich waren.