Multiple Sklerose

Fisch verhindert Fortschreiten unheilbarer Krankheit

Laut einer 15-jährigen schwedischen Studie kann gesteigerter Fischverzehr das Fortschreiten von Multipler Sklerose verzögern.
Heute Life
24.03.2025, 23:00

Multiple Sklerose (MS) ist entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Das führt – am Beginn oft schubweise – zu akuten Krankheitsphasen, nach denen zunehmend Behinderungen bleiben. Weil die Erkrankung bei jedem Patienten in Symptomatik, Verlauf und Therapieerfolg so unterschiedlich ist, wird sie auch "Krankheit mit den 1000 Gesichtern" genannt. Die Krankheit ist bis dato nicht heilbar, aber behandelbar. Eine neue Studie aus Schweden lässt nun aufhorchen. Der zufolge soll der Verzehr von viel Fisch das Risiko einer Krankheitsverschlechterung verringern.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Personen, die zum Zeitpunkt der Diagnose einen hohen Fischkonsum aufwiesen, zwar den größten Nutzen hatten, dass aber auch diejenigen, die den Fischkonsum später erhöhten, ein geringeres Risiko für Behinderungen im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Krankheit hatten.

Um dies zu untersuchen, wurden zwischen April 2005 und Juni 2015 2.719 neu diagnostizierte Teilnehmer (Durchschnittsalter 38 Jahre) für die Analyse rekrutiert. Bei der Aufnahme in das EIMS machten alle Teilnehmer Angaben zu Umweltbelastungen und Lebensgewohnheiten, darunter zu ihrem Verzehr von magerem und fettem Fisch. Ihr Krankheitsverlauf, gemessen mit der Expanded Disability Status Scale (EDSS), wurde bis zu 15 Jahre lang über das schwedische MS-Register verfolgt. Ein digitaler Follow-up-Fragebogen aus dem Jahr 2021 erfasste bei 1.719 Teilnehmern Veränderungen des Fischkonsums im Zeitverlauf. Etwa 412 (24 %) hatten ihren Fischkonsum geändert: 288 hatten ihn erhöht, 124 hatten ihn verringert.

Sowohl magerer als auch öliger Fisch wurden mit diesen Ergebnissen in Verbindung gebracht, "was darauf hindeutet, dass Nährstoffe, die über Omega-3-Fettsäuren hinausgehen – wie die Aminosäure Taurin und andere bioaktive Verbindungen – zu den beobachteten Vorteilen beitragen könnten", erklärte Anna Karin Hedström, Studienleiterin am Karolinska-Institut in Schweden, gegenüber "Healio". Taurin ist die am häufigsten vorkommende freie Aminosäure im Gehirn und obwohl es endogene Mechanismen für seine Produktion gibt, ist eine exogene Versorgung notwendig, um den physiologischen Bedarf zu decken.
Hedström und ihren Kollegen zufolge bleibt die Verhinderung des Fortschreitens der MS-Krankheit trotz der jüngsten Fortschritte "eine große Herausforderung".

Auch spätere Fischsteigerung zeigt positive Effekte

Bei denjenigen, die ihren Fischkonsum in etwa verdoppelten, war das Risiko einer bestätigten Verschlechterung der Behinderung um 20 Prozent geringer als bei denjenigen, die weiterhin wenig oder keinen Fisch aßen. Die wenigen Probanden, welche schließlich viel mehr Fisch konsumierten als zu Beginn, wiesen sogar um 59 Prozent seltener vermehrte Behinderungen auf.

Diese Ergebnisse blieben auch dann konsistent, nachdem die Forscher verschiedene Lebensstilfaktoren wie Alkoholkonsum, Body-Mass-Index (BMI), Rauchverhalten, körperliche Aktivität und Sonneneinstrahlung berücksichtigt hatten.
Die Analyse konnte zwar keinen kausalen Zusammenhang feststellen, aber "sie ergänzt die wachsende Zahl an Beweisen, die die mögliche Rolle der Ernährung bei der Behandlung von MS unterstützen", erklärte Hedström.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.03.2025, 16:13, 24.03.2025, 23:00
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