Ernährung

Was Fertigessen mit deinen Oberschenkeln macht

Egal ob dick oder dünn: Wer zu viele Fertigprodukte isst, legt nicht nur um die Taille zu, sondern verfettet auch seine Muskulatur.

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Was Fertigessen mit deinen Oberschenkeln macht
Bei zu viel Fertigessen werden Muskelfasern Schritt für Schritt durch Fett ersetzt.
iStockphoto.com; Collage: heute.at

Dass Fertigessen nicht gesund ist, ist wohl mittlerweile bekannt. Es weist eine minderwertige Nährstoffqualität auf, enthält zu viel Fett, Salz und Zucker. Außerdem künstliche Zusatzstoffe, um Farbe, Geschmack, Konsistenz und Textur zu verändern oder die Haltbarkeit zu verlängern. Zu den ultrahoch verarbeiteten Lebensmitteln (UPFs) gehören abgepackte Suppen, Soßen, Tiefkühlpizza und Fertiggerichte sowie Hot Dogs, Würstchen, Pommes frites, Limonaden, gekaufte Kekse, Kuchen, Süßigkeiten, Donuts, Eiscreme und vieles mehr.

Ultrahoch verarbeitete Lebensmittel (UPF) sind in der Regel so hergestellt, dass sie unwiderstehlich lecker sind, und enthalten eine sorgfältig abgestimmte Mischung aus Zucker, Fett, Salz und Kohlenhydraten, die das Belohnungssystem des Gehirns kapern, sodass es unglaublich schwer ist, mit dem Essen aufzuhören.

Es gibt handfeste Beweise dafür, dass der Verzehr von extrem verarbeiteten Lebensmitteln mit einem erhöhten Risiko für negative Gesundheitsfolgen verbunden ist, darunter Übergewicht, das sich aber nicht nur in einem großen Taillenumfang zeigt. Laut einer neuen Studie verändern diese Lebensmittel möglicherweise die Zusammensetzung der Muskeln – selbst wenn man gut auf sein Gewicht achtet.

Forscher der University of California-San Francisco haben einen überraschenden Zusammenhang zwischen stark verarbeiteten Lebensmitteln und der Ansammlung von Fett in den Oberschenkelmuskeln entdeckt. Die Studie legt nahe, dass das, was man isst, die Muskelstruktur grundlegend verändern kann – unabhängig davon, wie viel man trainiert oder wie viele Kalorien man zu sich nimmt.

Fett ersetzt Muskelgewebe

Die Studie untersuchte 666 Personen mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren und einem typischen Body-Mass-Index von 27 – was technisch gesehen als übergewichtig gilt. Nach der Analyse der Ernährung der Teilnehmer stellten die Forscher fest, dass etwa 40 % ihrer Nahrungsaufnahme aus hoch verarbeiteten Produkten bestand. Mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) machten Forscher eine faszinierende Entdeckung. Je mehr hoch verarbeitete Lebensmittel die Teilnehmer zu sich nahmen, desto mehr Fett sammelte sich in ihren Oberschenkelmuskeln an. Entscheidend war, dass dieser Zusammenhang für verschiedene Variablen galt – es spielte keine Rolle, ob die Teilnehmer körperlich aktiv waren oder Stubenhocker, mehr oder weniger Kalorien zu sich nahmen oder unterschiedliche Körpertypen hatten. "Auf MRT-Bildern kann dieser Abbau als Fettdegeneration des Muskels gesehen werden, bei der Fettstreifen die Muskelfasern ersetzen", erklärt Dr. Zehra Akkaya, die leitende Forscherin der Studie.

Risiko Osteoarthritis

Diese Forschung ist besonders wichtig, da die Muskelqualität direkt mit Erkrankungen wie Osteoarthritis zusammenhängt. Osteoarthritis ist die häufigste Form von Arthritis und verursacht Gelenkschmerzen, Steifheit und Schwellungen, die zu Veränderungen der Knochen, des Knorpels und anderer Gelenkgewebe führen können. Am häufigsten tritt sie bei Erwachsenen über 45 Jahren auf. Zu den Risikofaktoren zählen wiederholte Gelenkbelastungen oder Verletzungen, Übergewicht und das weibliche Geschlecht.

Qualität statt Quantität

Die Studie ist sie ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Qualität der Ernährung wichtig ist – vielleicht sogar wichtiger, als wir bisher dachten. Die Forschung legt nahe, dass das, was wir essen, weit mehr tut, als uns einfach nur Kalorien zu liefern.

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Auf den Punkt gebracht

  • Fertigessen ist bekanntlich ungesund und enthält oft zu viel Fett, Salz und Zucker sowie künstliche Zusatzstoffe.
  • Eine neue Studie der University of California-San Francisco zeigt, dass der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zur Ansammlung von Fett in den Oberschenkelmuskeln führen kann, was die Muskelstruktur verändert und das Risiko für Krankheiten wie Osteoarthritis erhöht.
red
Akt.