Helfer im Großeinsatz
Unwetter-Tragödie – vier Kinder unter Mure, eines tot
Tragischer Murenabgang im Bezirk Graz-Umgebung: Vier Kinder wurden am Mittwoch von einer Mure verschüttet. Eines konnte nur noch tot geborgen werden.
Katastrophaler Ausgang eines Hangrutsches in der Steiermark: Eine rund 100 Kubikmeter große Mure ging in einem Wald bei Siegensdorfberg im Bezirk Graz-Umgebung ab, während gerade Kinder in dem Waldstück spielten. Vier Kinder wurden von der Erdmassen erfasst und verschüttet – drei kamen mit Verletzungen unterschiedlichen Grades davon.
Ein Kind, erst fünf Jahre alt, konnte bei dem Einsatz von rund 100 Feuerwehrkräften und zwei Rettungshubschraubern allerdings nur noch tot geborgen werden. Laut "Kleine Zeitung" ereignete sich das Unglück nur rund 50 Meter vom Elternhaus zweier beteiligter Kinder entfernt. Die Angehörigen werden von Kriseninterventionsteams betreut.
Immense Schäden, Tausende tote Tiere
Die Unwetter vom Wochenende haben eine Spur der Verwüstung in Österreich hinterlassen. Besonders heftig wurde neben Deutschfeistritz bei Graz auch der Raum Lafnitz und Pinkafeld im steirisch-burgenländischen Grenzgebiet getroffen. Die Aufräumarbeiten in der Region sind immer noch im Gange, werden von teils anhaltendem Regen erschwert. Auch das Bundesheer ist mit Soldaten im Assistenzeinsatz.
Bildstrecke: Sturzflut in der Steiermark
Die Szenerie in Lafnitz und Unterlungitz ist erschütternd. Vieles ist zerstört, die Schäden sind enorm. Dazu kleben überall weiße Federn und ein stechender Verwesungsgeruch hänge in der Luft, berichtet die "Kleine Zeitung". Sie stammen von den tausenden Puten, die hier von Sturzfluten mitgerissen und getötet wurden. "Was sich hier abgespielt hat, war die Hölle auf Erden", schildert Züchterin Petra Winkler-Heschl dem Medium. 3.000 ihrer 4.000 Tiere sind tot.
Unwetter in Steiermark: Bundesheer hilft bei Aufräumarbeiten
Südstrecke ganze Woche unterbrochen
Starkregen aus den Superzellen sorgte für zahlreiche Murenabgänge, die Straßen verlegten (unter anderem die A 9 Pyhrnautobahn). Nicht davon verschont blieben leider auch die Zugstrecken der ÖBB. Im Zuge der Begutachtung mit dem Landesgeologen am Montag wurden umfassende Hangsicherungsarbeiten zwischen den Bahnhöfen Frohnleiten und Peggau-Deutschfeistritz angeordnet. Die Arbeiten können aus Sicherheitsgründen aber nicht in der Nacht durchgeführt werden.
Es kommt daher tagsüber seit Dienstag, 11. Juni bis inklusive Freitag, 14. Juni, täglich zu einer kompletten Streckensperre für den Nahverkehr von 08.15 bis 18 Uhr und für den Fernverkehr von 08.15 16:15 Uhr. Für den Personenverkehr wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Der Güterverkehr wird umgeleitet.