Scheidender LH-Stellvertreter

"Nicht ideal" – Dornauer zerlegt Ampel, flirtet mit FPÖ

Georg Dornauer hält wenig von einer Ampel-Regierung, will stattdessen eine Öffnung der SPÖ zur FPÖ. "Wir müssen alle Bevölkerungsgruppen ansprechen."

Nicolas Kubrak
"Nicht ideal" – Dornauer zerlegt Ampel, flirtet mit FPÖ
"Eine Dreierkoalition ist keine ideale Regierungsform, siehe Deutschland", so der scheidende LH-Stellvetreter in Tirol, Georg Dornauer.
Graf/picturedesk.com/"Heute"-Montage

Am Donnerstag räumt Georg Dornauer seinen Posten als Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter. Grund: Ein brisantes Jagd-Foto mit dem gefallenen Immo-Tycoon René Benko, das vor allem in der Sozialdemokratie für viel Wirbel sorgte.

Bevor sich der rote Politiker in die "zweite Reihe" der Tiroler Landespolitik zurückzieht und einfacher Abgeordneter wird, gab er in den letzten Tagen mehrere Interviews, in denen den aktuellen Kurs der SPÖ stark kritisierte.

"Werde nicht auf Zurufe hören"

In einem jüngsten APA-Interview betonte Dornauer, dass er trotz angeblicher Aufforderung der Parteiführung nicht an einen Totalrückzug aus der Politik denkt. "Ich werde in dieser Frage nicht auf Zurufe der obersten Funktionärsblase hören. Ich fühle mich meinem Mandat gegenüber verpflichtet und werde die mir vom Wähler zugedachte Aufgabe mit voller Kraft ausüben", ließ er wissen. Dabei verwies Dornauer auf einen Ratschlag, den er einst vom am Mittwoch verstorbenen Hannes Androsch erhalten habe: Ein Mandat sollte nicht leichtfertig aufgegeben werden.

Der scheidende LH-Stellvertreter erklärte, dass er über Weihnachten "in mich gehen" und dann "korrelierend" eine Entscheidung über seine gesamte politische Zukunft treffen werde. "Ich freue mich auf ein politisch-beruflich spannendes Jahr 2025."

SPÖ als "Volkspartei der breiten Mitte"

Im Gespräch mit der APA kommentierte der SPÖ-Politiker auch das politische Geschehen auf Bundesebene. Dass sich die SPÖ weiter vehement eine Zusammenarbeit mit den Freiheitlichen ablehnt, findet er bedauerlich. Man müsse sich in Richtung der FPÖ öffnen, fordert Dornauer. Die Sozialdemokratie täte "auf Bundes- wie auf den Länderebenen gut daran, diese strategische Einengung ernsthaft zu beraten und zu überlegen." Die SPÖ müsse wieder eine "Volkspartei der breiten Mitte werden", so der LH-Stellverteter.

Stattdessen verhandelt die Bundes-SPÖ über eine Dreier-Koalition mit ÖVP und NEOS. Dornauer glaubt, dass eine solche Ampel jedenfalls zustande kommt. "Allein die drei Parteichefs werden alles daran setzen, weil ihnen persönlich gar nichts anderes übrig bleibt." Aber: "Eine solche Dreierkoalition ist keine ideale Regierungsform. Siehe Deutschland", fügte er hinzu.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Georg Dornauer, scheidender Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreter, kritisiert die SPÖ und spricht sich gegen eine Ampel-Regierung aus, während er eine Öffnung der SPÖ zur FPÖ fordert.
    • Trotz eines brisanten Jagd-Fotos und interner Kritik plant er keinen vollständigen Rückzug aus der Politik und betont die Notwendigkeit, alle Bevölkerungsgruppen anzusprechen.

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