Die Lage ist dramatisch: Jeden Tag melden Dutzende Unternehmen Insolvenz an, viele davon Traditionsbetriebe, die jahrelang überlebt haben. Doch steigende Kosten, hohe Löhne und eine schwächelnde Wirtschaft treiben sie in den Ruin. Viele, die nicht genügend Rücklagen haben, müssen aufgeben.
Die Folgen sind überall sichtbar: Geschäftslokale stehen leer, Baustellen sind verlassen, Restaurants hängen "Dauerhaft geschlossen"-Schilder an ihre Türen. Besonders schlimm trifft es kleine Unternehmen, die nicht wie große Konzerne Rücklagen bilden konnten. Sie stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.
In allen Bundesländern haben sich die Insolvenzen deutlich erhöht, doch am härtesten trifft es das Burgenland, Salzburg und Vorarlberg. Im Burgenland gab es fast 60 Prozent mehr Firmenpleiten als 2023, in Salzburg 37 Prozent und in Vorarlberg 26 Prozent.
Besonders in Wien ist die Lage kritisch. Hier mussten 24 von 1.000 Unternehmen Insolvenz anmelden – die höchste Quote im ganzen Land. In Vorarlberg hingegen waren es nur acht von 1.000. Überall ist die Krise spürbar.
Die Pleiten ziehen sich durch alle Branchen, doch besonders heftig ist es in der Baubranche, im Handel und in der Gastronomie. Im Handel mussten 1.199 Unternehmen aufgeben, in der Baubranche 1.062. Der Druck wird immer größer, weil Projekte gestoppt werden und Finanzierungskosten steigen.
In der Gastronomie ist das Bild ähnlich düster. Hohe Energiekosten, gestiegene Löhne und weniger Gäste machen vielen Betrieben den Garaus. Restaurantbetreiber berichten, dass Gäste weniger oft kommen und weniger konsumieren. Die Folge: Umsätze brechen weg, während die Kosten steigen.
Die Ursachen für die hohe Zahl an Insolvenzen sind vielfältig, doch die größten Probleme sind klar: Die Kosten steigen schneller als die Einnahmen. Energie, Mieten, Rohstoffe und Löhne sind teurer geworden, während viele Menschen ihr Geld zusammenhalten.
Hinzu kommt die strenge Bürokratie, die es vielen Unternehmen schwer macht, schnell auf die Krise zu reagieren, so die Kritik vieler Marktteilnehmer. Genehmigungen dauern ewig, Förderungen sind schwer zu bekommen und Vorschriften werden immer strenger. Unternehmer kritisieren, dass der Staat ihnen Steine in den Weg legt, statt zu helfen.
Ein Hoffnungsschimmer: Im Jänner und Februar 2025 stagnierte die Zahl der Insolvenzen. Doch Experten sehen darin keinen echten Grund zur Erleichterung. Die Lage bleibt angespannt, viele Unternehmen kämpfen weiterhin ums Überleben.
"Ich rechne für 2025 mit bis zu 7.000 Firmenpleiten", warnt Insolvenzexperte Gerhard Weinhofer. Er fordert dringend Reformen, sonst droht eine noch größere Insolvenzwelle. Unternehmer hoffen auf Entlastungen, doch bisher bleiben konkrete Maßnahmen aus. Die nächste Pleitewelle könnte schon bald rollen.