Nächstes Lokal in der Krise

Wiener Kult-Wirt Hausmair kocht gegen Insolvenz an

Der Wirt der Traditions-Gaststätte Hausmair in Wien-Neubau bleibt trotz Insolvenz optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass es positiv ausgeht!"

Christoph Weichsler
Wiener Kult-Wirt Hausmair kocht gegen Insolvenz an
Für Wirt Herbert Hausmair ist das Lokal nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern eine Herzensangelegenheit.
Sabine Hertel

In den letzten Monaten häufen sich die Berichte von Traditionsbetrieben, die dem wirtschaftlichen Druck nicht mehr standhalten und endgültig schließen müssen. Doch heute erzählen wir eine andere Geschichte – die von Herbert Hausmair, einem Kultwirt in Wiens siebtem Bezirk, der sich trotz eines laufenden Insolvenzverfahrens nicht geschlagen gibt.

An der Lerchenfelder Straße in Wien-Neubau steht das Hausmair, ein Wirtshaus, das nicht nur für seine Wiener Küche, sondern auch für die Leidenschaft seines Wirts bekannt ist. Für Hausmair ist Aufgeben keine Option. Mit Entschlossenheit, Engagement und der Unterstützung seiner treuen Stammgäste kämpft er dafür, dass sein Lokal auch weiterhin ein fester Bestandteil des Grätzels bleibt.

Wirtshaus im Sanierungsverfahren

Die Insolvenz des Hausmair wurde am 17. Oktober 2024 durch finanzielle Forderungen eines ehemaligen Mitarbeiters ausgelöst. Doch für Wirt Herbert Hausmair ist das kein Grund aufzugeben. Statt die Situation als Niederlage hinzunehmen, entschied er sich, einen Sanierungsplan aufzustellen und weiterzukämpfen. "Wir sind in einem Sanierungsverfahren und ich gehe davon aus, dass das positiv ausgeht", sagt er entschlossen. Für Hausmair ist das Wirtshaus nicht nur ein Arbeitsplatz, sondern eine Herzensangelegenheit – ein Ort, den er mit Leidenschaft betreibt und den er trotz aller Hindernisse unbedingt erhalten will.

Für Hausmair spielt Regionalität eine besonders wichtige Rolle: "Wer den Bauern nicht ehrt, ist sein Essen nicht wert",
Für Hausmair spielt Regionalität eine besonders wichtige Rolle: "Wer den Bauern nicht ehrt, ist sein Essen nicht wert",
Sabine Hertel

Den Herausforderungen zum Trotz bleibt der Wirt kompromisslos bei der Qualität. "Wer den Bauern nicht ehrt, ist sein Essen nicht wert", betont er. Die Treue zur regionalen Küche und den hochwertigen Zutaten sind für ihn die Basis seines Betriebs. Für ihn zählt nicht der niedrigste Preis, sondern der Respekt gegenüber der Region und ihren Produkten.

Corona als Herausforderung für Gastronomie

Die Gastronomie steht seit der Corona-Pandemie zunehmend unter Druck, doch für das Hausmair begannen die wirklichen Schwierigkeiten erst danach: Die Preise für Lebensmittel, Energie und Personal sind enorm gestiegen. "Früher gab es ein Produkt für einen Euro, jetzt kostet es 2,25 Euro", erklärt der Wirt. Diese Preiserhöhungen machen das Geschäft härter, denn "man kann nicht alle Preissteigerungen an die Gäste weitergeben."

"Wirtshaus wie ein erweitertes Wohnzimmer"

Für den Wirt ist das Hausmair kein gewöhnliches Restaurant, sondern ein Ort, an dem Gäste sich wie zu Hause fühlen. "Das Wiener Wirtshaus ist wie ein erweitertes Wohnzimmer", sagt er. Die Persönlichkeit und Präsenz eines Wirts sind für ihn zentral für Wiener Wirtshäuser: "Der Wirt oder die Wirtin muss präsent sein – das ist die Seele eines Wirtshauses." So schafft das Hausmair die familiäre Atmosphäre, die Stammgäste seit Jahren schätzen.

Hier begegnen sich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, und der Wirt ist stolz darauf, dass sich jeder willkommen fühlt, egal ob Arbeiter, Akademiker oder Politiker." Man kommt hier nach Hause", erzählt er. Dieser persönliche Bezug ist für ihn das Herzstück der Wiener Wirtshauskultur. Es geht nicht nur um Speisen und Getränke, sondern darum, ein Stück Wiener Leben zu teilen.

Zukunft des Wiener Wirtshauses

Die Wiener Gastronomielandschaft hat sich in den letzten Jahren verändert. Fast-Food-Ketten und Lieferservices haben an Beliebtheit gewonnen, und immer mehr Menschen essen unterwegs. Doch der Herbert Hausmair ist überzeugt, dass traditionelle Wiener Wirtshäuser bestehen bleiben. "Das Wirtshaus wird immer ein Platz für Qualität und Persönlichkeit sein", meint er. Für ihn steht fest: Auch wenn es weniger traditionelle Lokale geben mag, die echten Wiener Wirtshäuser werden weiter existieren.

Bekannt ist das Hausmair für seine Wiener Klassiker und Wildspezialitäten. Die Liebe zur Jagd und die Faszination für Wildgerichte sind dem Kult-Wirt wichtig. "Für mich ist Wild das ursprünglichste Fleisch, und das zeige ich meinen Gästen gern", erklärt er. Ob Wiener Gulasch, Wildbeuschel oder Salonbeuschel – das Hausmair bietet traditionelle Wiener Gerichte, die Stammgäste wie Neulinge gleichermaßen begeistern. Der Wirt ist stolz darauf, dass sein Lokal für authentische Wiener Küche steht, die sowohl mit regionalen Zutaten als auch mit viel Hingabe zubereitet wird. Für ihn ist klar, dass das Hausmair seine Türen weiter offenhalten wird.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Herbert Hausmair, ein Kultwirt in Wiens siebtem Bezirk, kämpft trotz eines laufenden Insolvenzverfahrens entschlossen dafür, sein Wirtshaus auf der Lerchenfelder Straße zu erhalten
    • Mit Unterstützung seiner treuen Stammgäste und einem Sanierungsplan setzt er auf Qualität und regionale Küche, um die familiäre Atmosphäre seines Lokals zu bewahren und die Wiener Wirtshauskultur fortzuführen
    CW
    Akt.