Kindergarten alarmiert

Masernfälle nehmen weiter zu – 6-Jähriger im Spital

Die Zahl der mit Masern infizierten Personen in Österreich weitet sich aus. Jetzt wurde auch in Salzburg ein erster Fall bekannt.

Österreich Heute
Masernfälle nehmen weiter zu – 6-Jähriger im Spital
Nach knapp 60 bundesweiten Fällen gibt es nun den ersten bestätigten Fall von Masern im Bundesland Salzburg.
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Österreich ist wieder auf dem besten Weg, Spitzenreiter in Europa zu werden: Schon im Vorjahr habe es nur in Rumänien so viele Masernfälle gegeben wie hierzulande. Nach knapp 60 bundesweiten Fällen gibt es nun den ersten bestätigten Fall von Masern im Bundesland Salzburg.

Es handelt sich dabei um einen 6-jährigen Buben, der mit Ausschlag in die Kinderklinik gebracht wurde. Der Laborbefund vom Dienstag ergab den Nachweis der hoch ansteckenden Krankheit. Auch sein 1-jähriger Bruder hat mittlerweile Fieber, die Eltern sind noch symptomfrei.

Kindergarten alarmiert

Der 6-jährige Bub besucht den Kindergarten Froschheim. Zuletzt anwesend war er dort vor einer Woche. Alle Eltern wurden vom Kindergartenreferat der Stadt Salzburg informiert und aufgerufen den Impfstatus ihrer Kinder und ihren eigenen zu überprüfen. Der Impfstatus des pädagogischen Personals vor Ort wurde kontrolliert und ist gut.

"Ganz wichtig: Masern sind eine schwere Allgemeinerkrankung. Das wird häufig unterschätzt. Sicher ist nur, wer laborbestätigt das Virus hatte, über Antikörper verfügt oder wer nachweislich zweimal geimpft ist. Alle anderen sind nicht ausreichend geschützt!", erklärt der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, Dr. Rainer Pusch.

Masern zählt zu den ansteckendsten Krankheiten überhaupt. Die Zahl der Fälle ist in den letzten Jahren weltweit wieder angestiegen. Ursache dafür sei, dass zu viele Kinder nicht geimpft wurden, weil als Folge der Corona-Pandemie Impfprogramme unterbrochen wurden.

So gefährlich sind Masern

"Falls Sie den Verdacht haben, an Masern erkrankt zu sein, kontaktieren Sie bitte unbedingt vor dem Arztbesuch die Ordination oder die Ambulanz, um eine erste Abklärung am Telefon zu ermöglichen und damit weitere mögliche Ansteckungen vorab zu verhindern. Patientinnen und Patienten mit Symptomen wie Ausschlag, Fieber, Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen, Durchfall oder allgemeinem Krankheitsgefühl sowie Risikopatientinnen und -patienten empfehlen wir zudem eindringlich, beim Besuch in der Ordination eine FFP2-Maske zu tragen", so Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin der Ärztekammer für Wien, die selbst eine Kassenpraxis führt.

Masern werden durch Tröpfchen beim Husten, Niesen und Sprechen übertragen. Betroffene haben erst Symptome, die einer Grippe ähneln und bekommen dann einen Hautausschlag. Typische Komplikationen sind Mittelohr- und Lungenentzündungen. Bei etwa einem von 1.000 Erkrankten komme es zu einer lebensbedrohlichen Gehirnentzündung, warnt die AGES. 98 von 100 Personen, die mit dem Virus in Kontakt kommen und nicht immun sind, stecken sich an.

Durchimpfungsrate niedrig

"Die Masern-Impfung ist Teil des kostenfreien Impfprogramms und steht sowohl für Kinder als auch für Erwachsene als nachgeholte Kinderimpfung ohne Altersbegrenzung zur Verfügung. Ich appelliere an die Bevölkerung, das kostenlose Masern-Impfangebot in Anspruch zu nehmen. So schützen Sie Ihre Kinder, sich selbst und andere am besten", so Kamaleyan-Schmied.

Mit entsprechend hohen Durchimpfungsraten könnte das Masernvirus ausgerottet werden. Dafür müssten aber 95 Prozent der Bevölkerung immun sein. Laut Ö1-Morgenjournal sind es derzeit aber nur 80 bis 90 Prozent der Kleinkinder, und von den Unter-10-Jährigen verfügen demnach rund 30.000 über keinen ausreichenden Impfschutz.

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Auf den Punkt gebracht

  • In Österreich breitet sich die Ansteckung mit Masern aus, wobei die niedrige Durchimpfungsrate infolge der Unterbrechung von Impfprogrammen während der Corona-Pandemie eine Rolle spielt
  • Experten warnen vor den dramatischen Folgen der Krankheit und appellieren eindringlich an die Bevölkerung, das kostenlose Masern-Impfangebot in Anspruch zu nehmen, um Kinder, sich selbst und andere zu schützen
red
Akt.