Mindestsicherung

"Lügt wie gedruckt" – Polit-Streit in Wien eskaliert

Der Polit-Streit zwischen SPÖ und FPÖ über die Höhe der Mindestsicherung erreicht in Wien seine nächste Eskalationsstufe.

Wien Heute
"Lügt wie gedruckt" – Polit-Streit in Wien eskaliert
Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp (rechts) teilt gegen Sozialstadtrat Peter Hacker (SP) aus.
Graf, Hertel ("Heute"-Collage)

Der Polit-Streit über die Höhe der Mindestsicherung erreicht seine nächste Eskalationsstufe.  Nachdem Sozialstadtrat Peter Hacker (SP) im "Heute"-Interview erklärt hatte, die FPÖ wollte selbst die Mindestsicherung in Wien massiv erhöhen, gingen bzw. gehen nach wie vor die Wogen hoch.

4.600 Euro Mindestsicherung bekommt eine syrische Familie mit sieben Kindern in Wien pro Monat – und es könnte noch mehr sein, wie Hacker erklärte, denn laut Gesetz gebe es keine Grenzwerte. Erst zu Sommerbeginn war eine Erhöhung auch ein Thema im Wiener Gemeinderat. Überraschenderweise brachte die Wiener FPÖ einen Beschlussantrag zu höheren Leistungen für ärmere Familien in Wien ein, so der SPÖ-Stadtrat.

"Heute"-Backstage: Sozialstadtrat Peter Hacker zur Mindestsicherung

"Hacker befindet sich in Panikmodus und lügt wie gedruckt", wettert der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp. In diesem Antrag gehe es ausdrücklich um arbeitende Menschen. "Trotz Arbeit kann man sich in Wien durch diese rote Teuerungslawine immer weniger leisten. Hier gehören Transferleistungen zur Unterstützung arbeitender Menschen der Inflation angepasst. In diesem Antrag ist keine Rede über die Mindestsicherung, wie Hacker behauptet. Das Gegenteil ist wahr."

"Lena-Schilling-Modus"

Die FPÖ habe in der gleichen Sitzung auch einen Antrag eingebracht, dass die Mindestsicherung nur noch an Staatsbürger ausgezahlt wird, so Nepp zu "Heute": "Wenn Hacker in seiner Arroganz so miese Lügen medial streut, hat das ein Lena-Schilling-Niveau und sein Rücktritt ist tausendmal überfällig."

SPÖ, Neos, Grüne für einheitliche Lösung

Auch Bürgermeister Michael Ludwig hatte sich jüngst in die Mindestsicherung-Debatte eingeklinkt. Wie bereits Vize-Stadtchef Christoph Wiederkehr (Neos) und auch Grünen-Chefin Judith Pühringer in den "Heute"-Sommerinterviews, spricht sich auch Ludwig für eine bundeseinheitliche Lösung aus. Bislang fällt die Mindestsicherung in jedem Bundesland unterschiedlich hoch aus. Außerdem sei er dafür, die Abwicklung dem Arbeitsmarktservice (AMS) zu übergeben.

"Heute"-Umfrage: Kommt man mit der Mindestsicherung über die Runden?

Diese Storys solltest du am Dienstag, 5. November, gelesen haben

Auf den Punkt gebracht

  • Der Polit-Streit über die Mindestsicherung in Wien eskaliert, nachdem Sozialstadtrat Peter Hacker behauptet, die FPÖ wolle die Mindestsicherung massiv erhöhen
  • Die Wiener FPÖ weist die Anschuldigungen zurück und betont, dass ihr Antrag sich auf arbeitende Menschen bezieht und nicht auf die Mindestsicherung
  • Der Streit sorgt weiterhin für Aufregung in der politischen Arena
red
Akt.