"Regierung der Mitte"

Kanzler löst Wettschulden ein, teilt gegen Kickl aus

Bundeskanzler Karl Nehammer löste am Mittwoch Wettschulden bei Ö3 ein. Gleichzeitig erklärte er erneut, warum es keine Kickl-Koalition gibt.

Michael Rauhofer-Redl
Kanzler löst Wettschulden ein, teilt gegen Kickl aus
Kanzler Karl Nehammer stellt die von Vitali Klitschko signierten Boxhandschuhe für die Versteigerung bei "Licht ins Dunkel" zur Verfügung.
Ö3/Filzer

Hoher Besuch beim "Ö3-Wecker" am Mittwochmorgen. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) stattete dem ORF-Radio einen Besuch ab, um Wettschulden einzulösen. Vor der Nationalratswahl hatte er mit Claudia Stöckl gewettet, seine Partei an die erste Stelle zu bringen – das Ergebnis ist bekannt.

Doch weil Wettschulden nun einmal Ehrenschulden sind, löste der Politiker diese ein. Konkret stellt der passionierte Hobby-Boxer Boxhandschuhe, die er vom ehemaligen Weltmeister und nunmehrigen Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko bekommen hatte, zur Verfügung. Die signierten Handschuhe werden heuer im Rahmen vom Ö3-Weihnachtswunder für "Licht ins Dunkel" für den guten Zweck versteigert.

"Wettschulden sind Ehrenschulden" – Karl Nehammer bei Ö3

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    Kanzler Karl Nehammer stellt die von Vitali Klitschko signierten Boxhandschuhe für die Versteigerung bei "Licht ins Dunkel" zur Verfügung. Zuvor hatte er eine Wette gegen Journalistin Claudia Stöckl verloren.
    Kanzler Karl Nehammer stellt die von Vitali Klitschko signierten Boxhandschuhe für die Versteigerung bei "Licht ins Dunkel" zur Verfügung. Zuvor hatte er eine Wette gegen Journalistin Claudia Stöckl verloren.
    Ö3/Filzer

    Kanzler verspricht Regierung "gegen Radikalität"

    Beim Studiobesuch bei Robert Kratky ging es aber auch um politische Themen. Der ÖVP-Chef wagt ja den Versuch, erstmals eine Regierung mit drei Parteien zu bilden. Die einstige "große Koalition" zwischen ÖVP und SPÖ soll dieses Mal um NEOS rund um Beate Meinl-Reisinger erweitert werden. Komplett außen vor bleibt in dieser Konstellation die FPÖ, die bei der vorangegangenen Nationalratswahl stimmenstärkste Partei geworden war.

    Die neue Regierung, so eine Übereinkunft gelingt, werde eine "Regierung der Mitte, damit auch der Stabilität gegen Radikalität und damit auch eine Regierung der Mehrheit", so Nehammer. In Bezug auf Herbert Kickl sei ihm wichtig gewesen, nach der Wahl zu dem zu stehen, was er vor der Wahl gesagt habe – nämlich, dass er gegen diese Form der Politik auftrete.

    Botschaft der FPÖ-Wähler kam an

    Es sei keine persönliche Frage, sondern eine Frage der Haltung. Herbert Kickl hätte vom Bundespräsidenten die Möglichkeit bekommen, eine Mehrheit zu erbringen. Es hätte sich aber keine Partei gefunden, "die mit ihm zusammenarbeiten will".  Nehammer brachte mit dem "Inzuchtpartie"-Sager und der "Fahndungslisten"-Aussage auch deftige Beispiele von Kickl-Eskapaden.

    In Österreich habe er es nun in der Hand, eine Mehrheit zu bilden. Die Botschaft der Wahl sei angekommen, verspricht Nehammer auch in Richtung der FPÖ-Wählerschaft. Wann eine neue Regierung stehen wird, prognostizierte der bisherige und wohl auch künftige Regierungschef nicht.

    Man sei aber noch im Zeitplan, Türkis-Grün sei am 7. Jänner angelobt worden, rief er noch einmal in Erinnerung. Richtige Regierungsverhandlungen, bei denen dann auch Detailfragen geklärt werden sollen, starten übrigens kommende Woche, so Nehammer.

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      ANGELA WEISS / AFP / picturedesk.com

      Auf den Punkt gebracht

      • Bundeskanzler Karl Nehammer löste am Mittwoch seine Wettschulden beim ORF-Radio Ö3 ein und nutzte die Gelegenheit, um gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl auszuteilen
      • Neben der Versteigerung von Boxhandschuhen für den guten Zweck sprach Nehammer über seine Pläne, eine Regierung der Mitte mit ÖVP, SPÖ und NEOS zu bilden, und betonte seine Ablehnung gegenüber der Politik von Kickl
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