Polizei staunte

Handyfotos nicht gelöscht – Frau muss ins Gefängnis

Larissa Lins (27) musste bei der Einreise in England ihr Handy zeigen. Nachdem die Beamten die Fotos angeschaut hatten, klickten die Handschellen.
Newsdesk Heute
20.10.2024, 21:33

Larissa Lins hatte zuvor Frankreich und Portugal besucht, bevor sie am 24. August in Manchester landete. Die vierfache Mutter reiste allerdings nur mit einer kleinen pinken Tasche, was die Beamten der Grenzwache stutzig machte.

Bei einer Befragung gab sie an, sie sei das erste Mal im Vereinigten Königreich und wolle "herumflanieren und ein paar schöne Orte" ansehen. Auf Nachfrage gab Lins an, sie habe nichts Illegales dabei und ihre Tasche selbst gepackt. Doch dann wollten die Grenzwächter das Handy der Brasilianerin sehen.

Die 27-Jährige händigte es ihnen ohne Widerrede aus. Doch beim Scrollen durch die darauf gespeicherten Fotos stießen die Zollfahnder zwischen den Ferienfotos auf Bilder verdächtig aussehender Pellets. Dann schauten sie sich die Brasilianerin genauer an – und fanden heraus, dass sie nicht nur sogenannte Bodypacks mit Kokain geschluckt, sondern auch weitere Päckchen mit der Droge in ihrem BH versteckt hatte.

1,1 Kilo Koks im Magen und im BH

Nun gestand die Frau alles. Sie wurde in der Folge in ein Krankenhaus gebracht, wo sie nach und nach alle verschluckten Pellets wieder ausschied. Insgesamt hatte Lins 1,1 Kilogramm Kokain am und im Körper, ohne Verpackung immer noch 923 Gramm. Die Ware hatte sie zunächst nach Frankreich gebracht und dann erneut versteckt. Den Straßenverkaufswert gaben die Behörden mit 72.000 Pfund (86.000 Euro) an.

Die 27-Jährige hatte über ein Kilo Kokain geschluckt und im BH versteckt.
Die 27-Jährige hatte über ein Kilo Kokain geschluckt und im BH versteckt.
X

Nun wurde die junge Mutter vor dem Manchester Crown Court für den Schmuggel zu drei Jahren Haft verurteilt. Lins gab an, von ihrem Cousin durch Nötigung und Einschüchterung zum Schmuggel bewegt worden zu sein. Sie hätte dafür umgerechnet 1.400 Pfund erhalten sollen. Nach Verbüßung von 40 Prozent ihrer Strafe werde sie "fast sicher" nach Brasilien abgeschoben. Die 27-Jährige möchte "verzweifelt" wieder nach Hause.

Auftraggeber nutzen Notlage aus

Richter Patrick Field sagte, Lins habe ein großes Risiko auf sich genommen – und hätte sterben können, wenn in ihrem Magen ein Pellet geplatzt wäre: "Das zeigt, wie wenig Rücksicht ihre Auftraggeber auf ihre Sicherheit genommen haben." Diese hätten ihre finanzielle Notlage ausgenutzt und sie zudem bedroht, wie ihre Anwältin Laura Broome argumentierte.

Direkt an Lins gewandt, die während der ganzen Verhandlung weinte: "Es besteht kein Zweifel, dass Sie für diese Aufgabe von organisierten Kriminellen angeworben wurden, die erfahrener waren als Sie und denen die Risiken, die Sie eingingen, völlig gleichgültig waren. Ich habe keinen Zweifel, dass der versprochene Betrag für Sie eine bedeutende Summe war."

Diese Storys solltest du am Montag, 17. Feber, gelesen haben
{title && {title} } red, {title && {title} } 20.10.2024, 21:33
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite