Der neue Bundeskanzler Christian Stocker hält am Freitag im Nationalrat seine erste Regierungserklärung.
Helmut Graf, Sabine Hertel
Der Nationalrat kommt am Freitag zu seiner ersten Sitzung unter der neu angelobten Regierung zusammen. Und genau die steht gleich zu Beginn auch im Mittelpunkt. Die 21 verschmälerten Sitze der Regierungsbank dürften bis auf den letzten Platz besetzt sein. Schließlich hält Neo-Bundeskanzler Christian Stocker seine erste Regierungserklärung zum Projekt Schwarz-Rot-Pink.
"Alle drei sind über ihren Schatten gesprungen"
Der ÖVP-Chef, der bereits in seinen Antrittsinterviews die Kompromissbereitschaft der drei Koalitionspartner hervorgehoben hatte, wird das dem Vernehmen nach auch in dieser Rede tun. Betonen wird er dabei, dass die Regierungsbildung nur möglich gewesen sei, weil alle drei Parteien über ihren Schatten gesprungen sind und sie verstanden hätten, dass ein Kompromiss keine Niederlage, sondern ein Erfolg für das Land ist.
Eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren einer Zusammenarbeit aus drei Parteien sei die Bereitschaft, sich gegenseitig Raum zu geben und den anderen Koalitionspartnern auch Erfolge zu gönnen.
Nach "Heute"-Infos dürfte der neue Bundeskanzler auch das Gemeinsame betonen und das Ziel ausgeben, die Gesellschaft wieder zusammenzuführen. Immerhin haben die ewig dauernden Koalitionsverhandlungen doch zu einigen Verwerfungen geführt. Und Stocker dürfte auch zusichern, ganz bewusst auf jene zuzugehen, die eine der Oppositionsparteien gewählt haben. Immerhin sei der Wahlkampf jetzt vorbei und es zähle Rot-Weiß-Rot.
Heftige Debatten im Anschluss sind jedenfalls garantiert. Die FPÖ hatte sich bereits in den vergangenen Tagen auf die "Verlierer-Ampel" eingeschossen, zuletzt Parteichef Herbert Kickl am Politischen Aschermittwoch der Freiheitlichen in Ried im Innkreis (OÖ).
Kickl hat übrigens am Donnerstag angekündigt, dass er die drei Ampel-Parteien im Nationalrat am Freitag einem "Lackmustest" unterziehen werde. Konkret plant die FPÖ Anträge zu drei Themen. Der erste betrifft den Stopp des Familiennachzugs. Den hatte bekanntlich die ÖVP bereits in ihrem Wahlprogramm versprochen. Der zweite fordert die Rücknahme der Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge für Pensionisten. Hier ortet Kickl vor allem bei den SPÖ-Abgeordneten ein "Glaubwürdigkeitsproblem".
ÖVP-SPÖ-NEOS – die ganze Regierungsmannschaft
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Elisabeth Zehetner (ÖVP) – Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium
Sabine Hertel
Michaela Schmidt (SPÖ) – Staatssekretärin im Babler-Ministerium für Wohnen
Sabine Hertel
ÖVP, SPÖ und NEOS bilden ab 3. März 2025 TeuRaZ, die teuerste Regierung aller Zeiten.
Sabine Hertel
Am 28. Februar stellten sowohl Volkspartei als auch Andreas Babler ihre jeweiligen Minister-Teams vor.
MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com
Christian Stocker (ÖVP) – Bundeskanzler
Sabine Hertel
Andreas Babler (SPÖ) – Vizekanzler / Minister für Wohnen, Kultur, Medien und Sport
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Beate Meinl-Reisinger (NEOS) – Ministerin für europäische und internationale Angelegenheiten
Helmut Graf
Markus Marterbauer (SPÖ) – Minister für Finanzen
Sabine Hertel
Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) – Minister für Wirtschaft, Energie und Tourismus
Sabine Hertel
Korinna Schumann (SPÖ) – Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Pflege
Sabine Hertel
Gerhard Karner (ÖVP) – Minister für Inneres
Sabine Hertel
Anna Sporrer (SPÖ) – Ministerin für Justiz
Sabine Hertel
Peter Hanke (SPÖ) – Minister für Verkehr, Innovation und Technologie
Sabine Hertel
Christoph Wiederkehr (NEOS) – Minister für Bildung
Helmut Graf
Claudia Plakolm (ÖVP) – Ministerin für Familie, Jugend, EU und Integration
Sabine Hertel
Klaudia Tanner (ÖVP) – Ministerin für Landesverteidigung
Sabine Hertel
Norbert Totschnig (ÖVP) – Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz
Sabine Hertel
Alexander Pröll (ÖVP) – Staatssekretär für Regierungskoordination
Sabine Hertel
Jörg Leichtfried (SPÖ) – Staatssekretär im ÖVP-Innenministerium
Sabine Hertel
Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) – Staatssekretärin im SPÖ-Finanzministerium
Sabine Hertel
Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) – Staatssekretärin im Gesundheitsministerium
Sabine Hertel
Sepp Schellhorn (NEOS) – Staatssekretär für Entbürokratisierung und Deregulierung
Sabine Hertel
Elisabeth Zehetner (ÖVP) – Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium
Sabine Hertel
Michaela Schmidt (SPÖ) – Staatssekretärin im Babler-Ministerium für Wohnen
Sabine Hertel
ÖVP, SPÖ und NEOS bilden ab 3. März 2025 TeuRaZ, die teuerste Regierung aller Zeiten.
Sabine Hertel
Am 28. Februar stellten sowohl Volkspartei als auch Andreas Babler ihre jeweiligen Minister-Teams vor.
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FPÖ beantragt Aus für "Zwangsmitgliedschaft" in der Wirtschaftskammer
Und schließlich beantragen die Blauen noch eine langjährige Forderung der Neos: die Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft in der Wirtschaftskammer. "Diesen Kampf gegen die Zwangskammer schreiben sich die Neos seit Jahren auf die Fahnen, weil er quasi Teil der Neos-DNA sei. Im Regierungsprogramm klafft da allerdings eine gewaltige Lücke", so Kickl. "Wir geben den Abgeordneten die Chance, das zu korrigieren."
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