Extra-Steuer für Zigaretten

Tschick-Packung um 7 Euro – "Mach ich nicht mehr mit!"

Aus der Parole "keine neuen Steuern" wird eine Frontalattacke auf die Geldbörsen der Raucher. Jetzt kommen gleich zwei Erhöhungen der Tschick-Preise.
Annika Fried
06.03.2025, 19:16

Dringend sucht unsere neue Regierung nach frischen Millionen-Einnahmen. Bluten müssen jetzt die etwa 1,8 Millionen Raucher Österreichs (24 % der Bevölkerung qualmen laut ÖGK täglich).

"Ich kann ohne Essen, ohne Sex, ohne Alkohol und ohne Wasser leben, aber ohne Zigaretten geht's nicht! Ich will es mir leisten. Ob ich’s mir leisten kann, ist eine andere Frage", sagt eine Frau in Wien-Favoriten, als wir ihr von neuen Steuer-Plänen erzählen.

Erhöhung kommt in zwei Stufen

Der neue Tschickpreis-Fahrplan: Zunächst trifft Raucher die bereits 2022 beschlossene Erhöhung der Tabaksteuer. Mit März, spätestens April werden die meisten Packerl um 30 Cent teurer.

Doch kurz darauf soll es weitergehen mit dem steilen Kostenanstieg: Schon am 7. März (Freitag) soll ein Gesetz im Parlament beschlossen werden, dass dem Staat mit einer weiteren Zigaretten-Steuer schon heuer zusätzliche 50 Millionen Euro bescheren soll. Im nächsten Jahr gleich das Doppelte dieser Summe.

Diese neue Abgabe soll bereits mit 1. April in Kraft treten. Pro Packung könnte diese Maßnahme den Preis um maximal weitere 20 Cent erhöhen. Mit der aktuellen Verteuerung wären das also 50 Cent pro Packerl!

Erstmals mehr als 7 Euro pro Packung

Noch sind die endgültigen Preise nicht fixiert oder öffentlich, aber eine Schachtel Marlboro wird dann wohl die 7-Euro-Marke knacken!

Das rauchende Volk schäumt. "Heute" hat sich Donnerstagnachmittag auf der Favoritenstraße, nahe dem Keplerplatz in Wien-Favoriten umgehört. Hier hat ein großer Prozentsatz der Passanten eine Tschick in der Hand. "Das wird mir zu teuer", sagen viele. Nachsatz: "Aber wenn man Raucher ist, kann man nicht so einfach aufhören." So, oder so ähnlich („wenn man rauchen will, dann nimmt man diese Kosten in Kauf“), reagieren die meisten.

"Regierung holt es sich bei den Schwächsten"

Roman (70) treffen wir Bier trinkend und rauchend (vor sich hat er ein Winston-Packerl liegen) neben einem Würstelstand: "Ich zahle jetzt schon 6,30 Euro für das Packerl, das finde ich nicht okay." Und dann holt er aus und lässt seiner Wut freien Lauf: "Die Regierung holt sich das genau bei den Schwächsten. Das sind zum Beispiel die Raucher oder die Autofahrer. Dort holen sie sich das Geld, das sie jahrelang verprasst haben."

Das Rauchen wird für ihn jetzt zum absoluten Luxus: "Ich werde es mir irgendwann nicht mehr leisten können. Ich werde das sicher nicht mitmachen. Überhaupt, wo wir jetzt die teuerste Regierung haben. Das, was die drei Parteien jetzt machen, ist für mich ein No-Go!"

{title && {title} } AF, {title && {title} } 06.03.2025, 19:16
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