Rund 500 Demonstranten
"Ganz Wien hasst die FPÖ" – Wirbel bei Anti-Kickl-Demo
Beim Gespräch zwischen Van der Bellen und Kickl kam es vor der Hofburg zu Protesten. Zahlreiche Teilnehmer skandierten dabei Anti-FPÖ-Parolen.
FPÖ-Chef Herbert Kickl ist auf dem besten Weg, nächster Bundeskanzler zu werden. Der neue ÖVP-Obmann Christian Stocker hat bereits angekündigt, Gespräche mit der FPÖ führen zu wollen. Erste Annäherungen – etwa die gelöschte "Kickl kann's nicht"-Webseite der Volkspartei – sind bereits erkennbar.
Kickl bekommt Auftrag
Nach dem Ampel-Chaos sah sich Bundespräsident Alexander Van er Bellen gezwungen, die Situation neu zu bewerten. Deswegen traf er sich am Montag mit Herbert Kickl zu neuen Gesprächen in der Hofburg. Um 13.15 Uhr dann der Paukenschlag: "Herr Kickl traut sich zu, im Rahmen von Regierungsverhandlungen tragfähige Lösungen zu finden. Ich habe ihn daher beauftragt, dass er Gespräche mit der ÖVP zur Bildung einer Bundesregierung aufnimmt", verkündete das Staatsoberhaupt.
Demos vor der Hofburg
Während des Gesprächs zwischen Van der Bellen und Kickl versammelten sich vor der Hofburg zahlreiche Demonstranten, um gegen die FPÖ zu demonstrieren. Die Jüdischen Hochschüler veranstalteten eine spontane Kundgebung unter dem Motto "Herbert Kickl als Bundeskanzler verhindern".
Vor Ort waren u. a. auch die "Omas gegen Rechts", die auf Plakaten betonten, "Abstand gegen Rechts" halten zu wollen. "Wir begeben uns in eine Situation, die uns absolut nicht guttut", wurde von einer Person gegenüber Puls24 betont.
BILDERSTRECKE: "VdB, schmeiß ihn raus" – Anti-Kickl-Demo eskaliert
"Ganz Wien hasst die FPÖ"
Begleitet wurde die Demo mit lauten "Van der Bellen, schmeiß ihn raus"-Rufen. Nachdem Herbert Kickl die Hofburg verlassen hatte, buhten und pfiffen die Demonstranten den FPÖ-Chef lautstark aus, einige zeigten sogar den Mittelfinger. Parolen wie "Ganz Wien hasst die FPÖ" waren keine Seltenheit.
"Das letzte Mal, dass es in Österreich einen rechtsextremen Anführer gegeben hat, ist ca. 80, 90 Jahre her. Das weckt die dunkelsten Erinnerungen in uns", sagte Alon Ishay, Präsident der Jüdischen Hochschülerschaft (JÖH) zum ORF. Für die JÖH sei klar, dass durch Blau-Schwarz und einem "selbsternannten Volkskanzler Kickl" das jüdische Leben und die Demokratie in Österreich massiv gefährdet wären.
Rund 500 Teilnehmer
Anfangs berichtete die Polizei von 500 Demonstranten, allerdings seien stetig Menschen dazugekommen. Die Kundgebung wurde von einem größeren Aufgebot der Polizei beobachten, Hofburg und Bundeskanzleramt waren mit Sperrgittern gesichert. Es kam zu keinerlei Zwischenfällen, die Demo verlief friedlich. Kurz vor 13 Uhr löste sie sich dann auf.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Vor der Hofburg in Wien versammelten sich rund 500 Demonstranten, um gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl zu protestieren, während dieser sich mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen traf.
- Die Demonstration verlief friedlich, war jedoch von lauten Anti-FPÖ-Parolen und scharfer Kritik an Kickl begleitet, der als möglicher nächster Bundeskanzler gehandelt wird.
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