"Piste kann nichts dafür"

"Fünf nach zwölf" - Skilegende kritisiert Material-Wahn

Ex-Abfahrtsweltmeister Harti Weirather bereitet die Verletzungsmisere im Weltcup mehr Sorgen als die Ergebniskrise des ÖSV.

Sport Heute
"Fünf nach zwölf" - Skilegende kritisiert Material-Wahn
Harti Weirather gibt dem Material die Schuld für die vielen Verletzungen im Weltcup.
GEPA

Harti Weirather, der Chef-Vermarkter der Hahnenkammrennen in Kitzbühel und Abfahrtsweltmeister von 1982, spricht sich im Interview mit der "Tiroler Tageszeitung" für eine Materialabrüstung und bessere Regulierung im Weltcup aus.

Laut Weirather ist das Material, und keine einheitlichen Regularien, der Hauptgrund für die vielen Stürze und Verletzungen: "Was das anbelangt, ist es fünf nach zwölf, es ist Handlungsbedarf gegeben, man muss abrüsten. Die Piste kann an der aktuellen Situation am wenigsten dafür."

"Derzeit ist Geradeausfahren gefährlich"

Der 66-Jährige sieht die Materialentwicklungen sehr kritisch: "Das Material muss zurückgesetzt werden, eine Rutschphase wieder möglich sein. Derzeit ist ja Geradeausfahren gefährlich, weil die Kanten schon bündig mit dem Belag sind und keine Fehler verzeihen, und die Kurvengeschwindigkeit ist kaum zu bewältigen."

Er spricht sich auch für eine "Airbag-Pflicht" in der Abfahrt aus: "Sicherheit steht über allen Interessen. Es ist mit der Formel 1 vergleichbar, wo alle Jahre wieder abgerüstet wird."

Weirather sieht ÖSV-Krise gelassen

Die aktuelle Krise im ÖSV sieht der Abfahrtsweltcupsieger von 1981 jedoch gelassen: "So etwas verläuft doch immer in Wellen. Ich erinnere mich daran, als die Schweizer am Boden lagen, das dauerte eine Zeit lang, bis diese wieder zu alter Stärke zurückfanden."

Weirather tippt auf Marco Odermatt als Sieger in der Kitz-Abfahrt, denn dieser ist "ohne Fehler schwer zu schlagen". Den ÖSV-Läufern traut er eine Podiumsplatzierung zu: "Es muss nur Klick machen".

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