Erste Diagnose
Hektische Ärzte! Darum brauchte Ski-Star in Kitz Heli
Kurz nach seinem französischen Kollegen Alexis Pinturault stürzte Florian Loriot an selber Stelle im Kitz-Super-G. Sein Verband verrät erste Details.
Mehrere schwere Stürze und anschließende Unterbrechungen überschatteten am Freitag den Super-G von Kitzbühel. Besonders schwer erwischte es auf der Streif die beiden Franzosen Alexis Pinturault und Florian Loriot.
Beide erwischte es an derselben, unruhigen Stelle. Beide mussten mit dem Rettungs-Helikopter geborgen und ins nahegelegene Krankenhaus in St. Johann transportiert werden.
Promis im Kitz-Blitzlicht
Pinturault griff sich nach seinem Einschlag im Fangnetz auf das Knie. Der Verdacht lag rasch auf der Hand, dass er kurz nach seiner Rückkehr von einem Kreuzbandriss erneut Probleme mit den Bändern im Knie hat. Kniffliger war der Heli-Einsatz für die Zuschauer im Ziel und vor den TV-Geräten im Fall von Loriot.
Zunächst schien sich der Franzose nämlich schnell aus eigenen Kräften aufzusetzen und zu gehen. Eigentlich gute Signale, dass er verhältnismäßig glimpflich davongekommen sein könnte. Dann wurden die Rennärzte und weiteren Rettungskräfte um ihn herum plötzlich unruhig. Während Loriot wieder in den Schnee gelegt wurde, sorgten hektische Bewegungen des medizinischen Personals für Unruhe.
Stunden nach dem Heli-Abtransport und dem Rennende klärt nun der französische Verband in einer ersten, kurzen Stellungnahme auf. Die erste Diagnose: Gehirnerschütterung.
Das erklärt wohl die hektischen Reaktionen an der Piste. Loriot hatte hart mit dem Gesicht voraus auf der Piste eingeschlagen, im ersten Moment des Schocks offenbar nicht wahrgenommen, dass sein Kopf beim Aufprall zu kräftig durchgerüttelt wurde. Die Mediziner haben den ernst der Lage allerdings schnell erkannt, den Läufer in den Akia verfrachtet, mit dem er schließlich in den Hubschrauber gehoben werden konnte.
In St. Johann konnten bildgebende Tests erste Entwarnung bringen. Über seine Gehirnerschütterung hinaus deutet aktuell nichts auf eine gröbere Schädigung im Kopfbereich hin. Der Sportler wird über Nacht im Spital weiter beobachtet. Speziell im französischen Team geht man dieser Tage auf Nummer sicher. Erst Ende Dezember hatte sich Star Cyprien Sarrazin beim Abfahrtstraining in Bormio bei einem Sturz ein Schädelhirn-Trauma zugezogen, sogar kurzfristig in den künstlichen Tiefschlaf versetzt werden müssen.
Bei Pinturault gibt es noch kein Update. Sein Knie wird im Spital auf mögliche Schäden an den Bändern durchgecheckt. Auch in diesem Fall geht der Verband nach seiner schweren Verletzung im Vorjahr auf Nummer sicher.
Auf den Punkt gebracht
- Beim Super-G in Kitzbühel kam es zu mehreren schweren Stürzen, darunter die der französischen Skifahrer Alexis Pinturault und Florian Loriot, die beide mit dem Rettungs-Helikopter ins Krankenhaus gebracht wurden.
- Während Pinturault möglicherweise erneut Knieprobleme hat, erlitt Loriot eine Gehirnerschütterung, was die hektischen Reaktionen der Ärzte erklärte; bildgebende Tests brachten jedoch erste Entwarnung hinsichtlich schwererer Kopfverletzungen.