Amoklauf mit zwei Toten

Die Polizei geht davon aus, dass der Schütze noch lebt

Am Freitag überschlugen sich die Ereignisse, das Auto des mutmaßlichen Amokläufers Roland Drexler wurde gefunden. Die Polizei riegelte die Region ab.

Newsdesk Heute
Die Polizei geht davon aus, dass der Schütze noch lebt
Zentimeter für Zentimeter durchkämmt die Polizei die Umgebung des Fundorts.
FOTOKERSCHI / APA / picturedesk.com

In Oberösterreich ging auch am Freitag die Angst um: In vielen Gemeinden im Bezirk Rohrbach wurden Allerheiligen-Prozessionen abgesagt, Gasthäuser versperrten ihre Türen, Bürger schlossen sich Zuhause ein. Der Grund: Nach dem Amoklauf mit zwei Toten des mutmaßlichen Schützen Roland Drexler wurde in einem Waldstück zwischen Arnreit und Altenfelden das Auto des Gesuchten entdeckt, mit dem der Jäger nach den Bluttaten geflüchtet sein soll.

Auf die Spur führte ein Hinweis aus der Bevölkerung. "Tatverdächtiger ist möglicherweise noch im Bereich Arnreit und darüber hinaus unterwegs!", schlug die oberösterreichische Polizei Alarm, ein Großaufgebot samt Spezialeinheit Cobra stand vor Ort im Einsatz. Anrainer wurden aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen und den Ort großräumig zu meiden. Der Grund: Die Polizei ging davon aus, dass der mutmaßliche Täter noch lebte und bewaffnet in der Nähe war.

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    Alarmstufe Rot: Spezialeinheiten, Panzerauto auf der Suche nach dem Killer.
    Alarmstufe Rot: Spezialeinheiten, Panzerauto auf der Suche nach dem Killer.
    laumat/Matthias Lauber

    Fieberhafte Suche nach Bluttaten am Montag

    Kurz vor 8.30 Uhr eskalierte am Montag ein langjähriger Streit in Rohrbach. Mit mehreren Schüssen soll der Jäger Roland Drexler, er ist 56 Jahre alt, in Altenfelden den Bürgermeister der benachbarten Gemeinde Kirchberg mit mehreren Schüssen regelrecht hingerichtet haben – wir berichteten. Sofort stürmte ein Großaufgebot an Einsatzkräften zum Tatort. Auch ein Panzerwagen der Cobra rückte aus.

    Der flüchtige Täter erschoss dann auch noch den ehemaligen Jagdleiter – er verfolgte offenbar einen tödlichen Plan. Der Verdächtige war laut Bekannten für seine "kurze Zündschnur" bekannt, schon seit Jahren soll es Streit um die Jagd und um Wilderer-Vorwürfe gegeben haben. Doch dass der Waidmann sein Gewehr gegen seine Kameraden richtete – damit hatte im Mühlviertel offenbar niemand gerechnet.

    Erinnerungen an Stiwoll-Schützen kamen auf

    Der Fall erinnerte Beobachter frappant an die grausame Bluttat von Stiwoll. Der bis heute gesuchte Friedrich Felzmann hat im Jahr 2017 insgesamt neun Schüsse aus einem Kleinkalibergewehr mit Zielfernrohr abgefeuert. Adelheit H. (55) wurde von zwei Projektilen tödlich getroffen, Gerhard E. (64) von drei. Auf Martina Z. soll Felzmann viermal geschossen haben. Zwei Schüsse verfehlten sie nur knapp, eine traf sie am linken Oberarm, eine weitere Kugel streifte ihre Kleidung.

    Felzmann (heute wäre er 73) flüchtete unmittelbar nach der Tat mit seinem Fahrzeug in ein nahegelegenes Waldgebiet, stellte dort das Fahrzeug ab und setzte seine Flucht zu Fuß fort. Bis heute wurde keine Spur mehr von ihm gefunden. Die Fahndung nach dem flüchtigen Tatverdächtigen erstreckte sich zwischenzeitlich über ganz Europa. Das Motiv für die Bluttat dürfte ein Streit um ein Grundstück gewesen sein, der Schütze soll seinen Opfern hinterrücks aufgelauert haben.

    Auf den Punkt gebracht

    • Am Freitag wurde das Auto des mutmaßlichen Amokläufers Roland Drexler in einem Waldstück in Oberösterreich gefunden, was zu einer großangelegten Polizeiaktion führte
    • Die Polizei rief die Anwohner auf, ihre Häuser nicht zu verlassen, da der Verdächtige noch bewaffnet und in der Nähe sein könnte
    red
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