Vor knapp einer Woche fand am Landesgericht Ried im Innkreis die erste Gläubigerversammlung und Berichtstagsatzung im Insolvenzverfahren statt. Ergebnis: Vorerst geht es weiter mit dem Zweirad-Produzenten, eine Schließung steht nicht im Raum.
Genau eine Woche später ist für das Unternehmen mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) wieder ein wichtiger Termin: Am Freitag (27. Dezember), muss die Pierer Industrie AG – zu der KTM gehört – am Landesgericht Wels ihren Restrukturierungsplan vorlegen.
Hintergrund: Um weitere negative Folgen abzuwenden, wurde ein Verfahren zur Neuaufstellung beantragt. Im Zuge dessen soll die Pierer Industrie AG folgende Beträge zurückzahlen: zwei Anleihen in Höhe von rund 115 Millionen Euro und zwei Schuldschein-Darlehen (zirka 132,5 Millionen Euro). Sie hatte auf einen späteren Zeitpunkt gepocht.
Wie geht es jetzt weiter? Laut Kreditschutzverband kommen auf die Mitarbeiter im neuen Jahr harte Zeiten zu: "Als langfristige Maßnahmen plant das Management Kosteneinsparungen, eine Senkung der Materialeinzelkosten sowie eine Reduktion der Gemeinkosten."
Die Sanierung des Unternehmens kann laut KSV "nicht aus eigenen Mitteln erfüllt werden". Es laufen bereits intensive Gespräche mit Investoren. Besonders schlimm: Sollte die Sanierung der AG scheitern, wären auch die KTM Components GmbH und die KTM Forschung & Entwicklungs GmbH "wirtschaftlich nicht überlebensfähig". Als Grund wird die "vollständige Abhängigkeit" angegeben.
Der Motorrad-Hersteller mit Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) ist in die Insolvenz gerutscht. Laut Kreditschutzverband betragen die Schulden des Innviertler Unternehmens rund 1,8 Mrd. Euro. 250 Mitarbeiter wurden bereits gekündigt, rund 400 weitere Angestellte sollen im Zuge der Sanierung folgen.