Betroffene berichten "Heute"

KTM-Chef: "Hatten nach Kündigung Schlägerei im Werk"

Die Vorwürfe wiegen schwer: Vor rund zwei Wochen musste KTM Insolvenz anmelden. Nun packen immer mehr Mitarbeiter über die Zustände im Betrieb aus.

Oberösterreich Heute
KTM-Chef: "Hatten nach Kündigung Schlägerei im Werk"
Die Lage bei KTM in Mattighofen und Munderfing bleibt höchst beunruhigend.
Manfred Fesl

Vor rund zwei Wochen erschütterte die Insolvenz des Innviertler Motorrad-Herstellers KTM die Region. Die Situation in den Werken von Mattighofen und Munderfing (beide Bez. Braunau) bleibt weiterhin alarmierend.

Immer mehr Mitarbeiter melden sich via "Heute" zu Wort und erheben schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. Besonders ein Thema sorgt für Aufregung: Der mutmaßliche "Druck", einen vorzeitigen Austritt aus dem Betrieb zu unterschreiben.

Schlägerei nach Kündigung

Ein Mann, laut eigener Aussage seit fast 30 Jahren bei KTM in einer leitenden Position tätig, bestätigt die beschriebenen Vorgehensweisen auch aus seiner Perspektive: "Die letzten Wochen musste ich leider, auch auf Druck von oben, weiter Druck auf meine Kollegen ausüben."

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Kollegen würden laut dem Mann nach dem Prinzip "ich mag dich, ich mag dich nicht entlassen". Einen Plan könne er darin nicht erkennen. Das habe schon dramatische Folgen gehabt: "Letzte Woche hatten wir nach der Kündigung sogar eine Schlägerei im Werk", berichtet der Angestellte.

Außerdem deutet er an, was hinter geschlossenen Türen im Unternehmen ablaufen soll: "Wenn man alles öffentlich machen würde, was die letzten Wochen passiert ist, würde man nicht nur selbst hinter Gitter wandern sondern die Oberen 100 mit."

Unternehmen dementiert Vorwürfe

"Die Dezemberlöhne und -gehälter werden vor Weihnachten vom Unternehmen überwiesen", erklärte Hans Lang, Konzernsprecher der Muttergesellschaft Pierer Industrie AG, noch am Donnerstag auf Anfrage. Wie am Freitag bekannt wurde, wird daraus jetzt aber doch nichts.

Auf die Frage, ob Mitarbeiter tatsächlich zur Unterzeichnung des vorzeitigen Austritts aus dem Konzern gedrängt worden sind, betonte Lang: "Wir üben selbstverständlich grundsätzlich keinen derartigen Druck auf Mitarbeiter aus."

"Tun alles dafür, Härtefälle zu vermeiden"

Laut Betriebsrat sollte verhindert werden, dass zum Beispiel Ehepaare oder Lebensgefährten im gemeinsamen Haushalt gekündigt werden. Nach Angaben von Lang wurde "selbstverständlich darauf geachtet": "Wir tun alles dafür, derartige Härtefälle zu vermeiden."

Nach den neuerlichen Vorwürfen versuchte "Heute" erneut Kontakt mit den Verantwortlichen aufzunehmen. Bisher gab es seitens des Unternehmens allerdings keine Rückmeldung.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Insolvenz des Motorrad-Herstellers KTM hat zu alarmierenden Zuständen in den Werken Mattighofen und Munderfing geführt, wobei Mitarbeiter schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erheben.
    • Ein langjähriger Mitarbeiter berichtet von Druck, vorzeitige Austritte zu unterschreiben, und sogar von einer Schlägerei nach einer Kündigung, während das Unternehmen die Vorwürfe dementiert und betont, Härtefälle zu vermeiden.
    red
    Akt.