Ampel geplatzt
Chaos-Tage: Wagt Ex-Kanzler Kurz jetzt Polit-Comeback?
Die Neos haben die Koalitionsverhandlungen am Freitag platzen lassen. Kommen jetzt Neuwahlen – und wie stellen sich ÖVP und SPÖ nun auf?
Wählt Österreich nach dem Ampel-Crash neu? Die Parteichefs von ÖVP, SPÖ und Neos sind noch am Freitag zu einem Krisentreffen in die Hofburg bestellt. Hinter den Kulissen wird bereits kolportiert, dass sich Schwarz und Rot mit dem Gedanken tragen, ihre haarscharfe Mehrheit im Parlament künftig von den Pinken stützen zu lassen.
Klima zwischen ÖVP und SPÖ vergiftet
Doch auch zwischen den Altparteien ist das Klima mehr als vergiftet. VP-Generalsekretär Christian Stocker machte Andreas Babler und sein Umfeld für das Scheitern der Ampel verantwortlich. In einer Aussendung sagte er: "Das Verhalten von Teilen der SPÖ hat zur aktuellen Situation geführt. Während sich Teile der Sozialdemokratie konstruktiv eingebracht haben, haben in den letzten Tagen die rückwärtsgewandten Kräfte in der SPÖ überhandgenommen."
Doskozil: "Kein Freund der Ampel"
Burgenland-Chef Hans Peter Doskozil (SP) betonte indes, von vornherein "kein Freund der Ampel" gewesen zu sein. Die SPÖ habe nach der krachenden Wahlniederlage "nichts in der Regierung verloren". Unwahrscheinlich also, dass der burgenländische SP-Mandatar eine Wackel-Koalition im Parlament unterstützen würde. Doskozil rechnet nun mit einer Expertenregierung und Neuwahlen.
Sollte es zu diesem Szenario kommen, könnten ÖVP und SPÖ auf neues Spitzenpersonal setzen. In Facebook-Gruppen der schwarzen Basis wurde Kanzler Karl Nehammer zuletzt bereits heftig für seinen Ampel-Flirt kritisiert. Viele Türkise wünschen sich nun Ex-Kanzler Sebastian Kurz zurück auf dem ÖVP-Chefsessel. Die völlig marode ÖVP zu übernehmen, schien bei ihm zuletzt keine allzu hohe Priorität genossen haben. Durch seine unternehmerischen Erfolge (3,9 Millionen Euro Gewinn im letzten Jahr) hätte er auch das nötige Kleingeld für eine eigene Liste beisammen. Das würde der ÖVP freilich den ultimativen Todesstoß versetzen.
Bei den Schwarzen wird auch der wirtschaftsfreundliche Ex-OÖ-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer immer wieder als Alternative genannt. Er hat in Oberösterreich bereits in einer ÖVP-FPÖ-Regierung mit den Freiheitlichen koaliert. Sein Manko: die überschaubare Bekanntheit in der Bevölkerung.
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Kommt Triell Kurz-Kern-Kickl?
In der nächsten Krise steckt auch die SPÖ. Kaum vorstellbar, dass die Roten nach dem historisch schlechtesten Wahlergebnis in ihrer Geschichte und dem Platzen der Koalitionsverhandlungen nochmals auf Andreas Babler als Spitzenkandidat setzen. Als neuer roter Shootingstar gilt Sven Hergovich aus Niederösterreich. Die größten Chancen hätten die Sozialdemokraten jedoch mit Altkanzler Christian Kern, der jedoch auch unternehmerisch erfolgreich ist.
Sollte er nochmals in den Ring steigen, könnte es zum Drei-K-Triell kommen: Die Neuauflage Kurz vs. Kern von 2017, nun freilich mit Herbert Kickl in der Pole Position...
Alle Fotos: So ließ NEOS-Chefin die Ampel platzen
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Auf den Punkt gebracht
- Die Koalitionsverhandlungen in Österreich sind gescheitert, was zu einem politischen Chaos führt und möglicherweise Neuwahlen nach sich zieht.
- Während die ÖVP und SPÖ über eine Zusammenarbeit mit den Neos nachdenken, wird über ein Comeback von Ex-Kanzler Sebastian Kurz spekuliert, während auch die SPÖ nach neuen Führungspersönlichkeiten sucht.