"Teuer, ineffizient und ein weiterer schwarz-grüner Sargnagel für die Republik", so bezeichnete FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker am Donnerstag das kommende Pfandsystem. Am Freitag schließt sich dem nun eine weitere Stimme aus der FPÖ in Person von Niederösterreichs Sozialsprecher Richard Punz an:
"Das neue Pfandsystem mit 25 Cent pro Dose bzw. Flasche wird viele Haushalte in Niederösterreich im neuen Jahr böse überraschen. Neben den steigenden Energiekosten und den, durch die erhöhten Energiepreise, logischerweise teurer werdenden Lebensmitteln ist das Gewessler’ische Pfandsystem der nächste direkte Griff ins Geldbörsel der Niederösterreicher", tobte Punz. Der Landtagsabgeordnete sieht in dem System einen "Raubritter-Anschlag" auf Familien, Pensionisten, Arbeiter, Angestellte, Gastronome und Unternehmer.
Seine Kritik begründet Punz mit einem Rechen-Beispiel: Eine Großfamilie mit einem üblichen Konsum von 10 Getränkedosen bzw. -flaschen am Tag zahle dann 75 Euro mehr im Monat, ein Pensionisten-Paar mit vier konsumierten Einheiten am Tag lege künftig 30 Euro monatlich mehr ab.
"Wer Kinder hat, weiß, wie hoch die Chancen stehen, dass die Dosen und Plastikflaschen gänzlich unversehrt bleiben. Und wenn das Seniorenpaar am Land lebt und nicht mehr mobil ist, bleibt es auf den Mehrkosten sitzen bzw. muss den Platz haben, um das Pfand zu horten", kritisiert der Landtagsabgeordnete.
Die scheidende Umweltministerin Leonore Gewessler hingegen zeigt sich vom neuen Pfandsystem überzeugt: "Das ist ein wirklich großer Meilenstein, der unsere Natur schützt und sicherstellt, dass Plastikflaschen und Dosen fachgerecht recycelt werden können." Der Umweltministerin zufolge würde die Mehrheit der Menschen in Österreich das Pfandsystem annehmen.
Wer künftig eine Einwegflasche oder -dose kauft, bezahlt 25 Cent als Pfand. Wenn das Gebinde abgegeben wird, bekommt man dieses Geld wieder zurück. So solle gemeinsam sichergestellt werden, dass die Getränkeverpackungen nicht in der Natur landen und anschließend bestmöglich recycelt werden.