Flaschenknappheit
Geheim! Warum Kiste Bier bald 2,20 Euro mehr kostet
Ab 1. Quartal 2025 werden wir pro Flasche Bier fix um 11 Cent mehr hinblättern müssen als jetzt. Warum das so ist und warum der Termin geheim bleibt.
Eine derartige preisliche Ausdauer gibt’s selten! Seit mittlerweile fast 50 Jahren beträgt das Pfand für klassische Bierflaschen mit 0,5 Liter Inhalt 9 Cent bzw. (vor Anbruch des Eurozeitalters) 1,20 Schilling. Damit ist mit kommendem Jahr Schluss. Rund um die Einführung des Einwegpfands wird auch die Abgabe für Standard-Bierflaschen um elf auf 20 Cent angehoben. Pro Kiste mit 20 Flaschen summiert sich das auf 2,20 Euro.
Millionenschaden für Brauer
Was das soll? Aufgrund des niedrigen Einsatzes landen vor allem in den Städten immer mehr Bierflaschen im Altglas. Rund zwei Prozent finden jedes Jahr nicht mehr den Weg zurück zu den Abfüllern, sondern werden entsorgt. Das führt dazu, dass in den Brauereien die Flaschen fehlen und um teures Geld nachgekauft werden müssen.
Die Kosten für eine Neuanschaffung beziffert Florian Berger, Geschäftsführer des Brauereiverbands, im Talk mit "Heute" mit "rund 14 bis 19 Cent". Unterm Strich entsteht heimischen Brauereien so ein Schaden von rund zwei bis drei Millionen Euro im Jahr.
Termin aus Angst vor Flaschen-Notstand geheim
Um das Retournieren der 30 bis 40 Mal wiederbefüllbaren Flaschen attraktiver zu machen, wird deshalb das Pfand im 1. Quartal 2025 deutlich angehoben. Das genaue Datum dafür wird streng unter Verschluss gehalten. Die – wohl berechtigte – Befürchtung der Brauer: Wäre der Termin bekannt, würden im Vorfeld Bierfans beginnen, die Flaschen zu horten, um das höhere Pfand kassieren zu können. Damit würde es erste recht zu einem Flaschen-Notstand kommen.
Auf den Punkt gebracht
- Im ersten Quartal 2025 wird das Pfand für Bierflaschen von 9 auf 20 Cent erhöht, was pro Kiste Bier einen Aufpreis von 2,20 Euro bedeutet
- Diese Maßnahme soll verhindern, dass immer mehr Bierflaschen im Altglas landen und den Brauereien dadurch ein jährlicher Schaden von zwei bis drei Millionen Euro entsteht