WhatsApp & Co.

Zwei von drei Österreichern für Handy-Überwachung

Innenminister Gerhard Karner fordert, dass die Polizei Messenger-Dienste wie WhatsApp überwachen darf. Die Mehrheit befürwortet das.

Robert Zwickelsdorfer
Zwei von drei Österreichern für Handy-Überwachung
Die Polizei will Handy-Messengerdienste überwachen dürfen.
Getty Images

Nach dem Terrorangriff der radikal-islamischen Hamas auf Israel und die vermehrten antisemitischen Vorfälle auch in Österreich wurden Rufe für mehr Kompetenzen für die Polizei laut. So wünschte sich Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) etwa den Zugriff auf Handy-Daten. Für die "Heute"-Frage der Woche fragte "Unique Research" 500 Österreicher, was sie von dieser Forderung halten (max. Schwankungsbreite ±4,4 %). Das Ergebnis ist überraschend eindeutig:

Knappe Zweidrittel-Mehrheit

33 % der Befragten sagen, dass die Polizei diese Überwachungsmöglichkeit für WhatsApp und Co. auf jeden Fall bekommen sollte. Noch einmal 30 % sind eher dafür. Ablehnung kommt dagegen von nur 29 %. Der Rest machte keine Angabe. Die Zustimmung zieht sich durch alle Wählerlager. Am höchsten ist sie mit insgesamt 84 % bei Anhängern der ÖVP. Bei SPÖ-Sympathisanten sind es 65 %, bei FPÖ-Fans immerhin noch 58 %. Während bei der ÖVP nur 3 % der Polizei diese Befugnis "sicher nicht" erteilen wollen, sind es bei SPÖ (17 %) und FPÖ (18 %) aber deutlich mehr.

Keine Unterschiede nach Geschlechtern

Ob weibliche oder männliche Befragte spielt bei diesem Thema keine Rolle. Männer sind zu 62 % für die Ausweitung der Überwachung, Frauen zu 63 %. Dementsprechend gibt es auch kaum Unterschiede bei jenen, die die Maßnahme ablehnen.

Junge gegen mehr Überwachung

Anders verhält sich die Sache nach dem Alter: So sind Personen ab 60 Jahren zu gleich 78 % für den Karner-Vorstoß. Bei Befragten zwischen 30 und 59 Jahren liegt die Zustimmungsrate bei genau 60 %. Bei den jüngeren Personen zwischen 16 und 29 Jahren gibt es allerdings mit 45 % zu 39 % eine – wenn auch knappe – Mehrheit derjenigen, die gegen einen solchen Schritt sind.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Kaum Differenzen zeigen sich bei Befragten mit und ohne Matura. Auch hier liegen die Zustimmungsraten jeweils über 60 %. Meinungsforscherin Alexandra Siegl analysiert im Gespräch mit "Heute": "Vor dem Hintergrund einer erhöhten Terrorgefahr kann sich eine Mehrheit die polizeiliche Überwachung von Messenger-Diensten vorstellen. Kritischer sehen das FPÖ-Wählerinnen und -Wähler und unter 30-Jährige, also die heavy users von WhatsApp und Co."

    bob
    Akt.