Wegen diesem "Geister-Radweg" kam es bereits zu einem hitzigen Demo-Duell. Involviert waren Anrainer und Radler, ein geparkter Luxus-Porsche und ein Politiker mit Sonnenliege. Kaum ein Thema beschäftigte die Bewohner des 19. Wiener Bezirks im Jahr 2024 so sehr wie dieser Radweg in der Krottenbachstraße.
Acht Millionen Euro wurden dafür hingeblättert, neben Autofahrern fühlen sich nun aber auch Bus-Passagiere vernachlässigt. Wer beim Aussteigen nicht genau hinsieht, läuft nämlich direkt in Fahrradständer.
Am 14. Dezember war es endlich so weit: Der heftig umstrittene Rad-Highway auf der Krottenbachstraße wurde nach 22 Jahren (!) fertiggestellt – "Heute" berichtete. Kinder und Erwachsene radelten getrennt vom motorisierten Verkehr von Glanzing bis zur Cottagegasse. Doch nicht allen Döblingern gefällt der neue Radweg.
Rund 200 Parkplätze mussten der Radstrecke weichen, Busstationen wurden komplett umpositioniert. Auf Höhe der 35A-Busstation Kratzlgasse war kürzlich sogar ein kurioses Phänomen zu erkennen.
Zwei Türen eines Busses befanden sich beim Halten des Fahrzeugs direkt neben mehreren Metall-Radständern. Fahrgäste hatten Mühe, verletzungsfrei auszusteigen. Eine Frau stand ratlos vor dem Bus, hob die Hände in die Höhe. Ein Clip zeigt die kuriosen Szenen vor Ort.
Ein verärgerter Döblinger meint zu den Fahrradständern vor der Bus-Haltestelle: "Die Anwohner wissen nicht, wo sie parken sollen. Dafür gibt es nun unzählige Fahrradständer, aber weiterhin keine Fahrradfahrer auf der Krottenbachstraße."
72 Prozent der Befragten hatten sich in einer ÖVP-Umfrage gegen den Rad-Highway ausgesprochen, trotzdem wurde der 8-Millionen-Radweg umgesetzt. Bezirksvorsteher Daniel Resch (VP) erklärte bereits im Juni gegenüber "Heute", dass eine Mehrheit aus SPÖ, Grünen und NEOS den Radweg durchboxte – an den Bedürfnissen der Döblinger vorbei. Nun legt Resch nach.
Döblings Bezirksvorsteher im Gespräch mit "Heute":
"Die SPÖ und NEOS hatten von einer Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer gesprochen. Das Ergebnis: keine Parkplätze mehr für die Anrainer, der Gehsteig wurde verschmälert, Wartehäuschen für Öffi-Nutzer wurden entfernt."
Das neueste Highlight für den Döblinger Bezirksvorsteher: "Die Steuerzahler durften 8(!) Millionen Euro für den Radhighway bezahlen. Als Dank wird ihnen nun der Weg zum Autobus versperrt!"