Unzählige tote Schwalben
Vögel-Invasion! Tiere flüchten vor dem Extrem-Wetter
Ein Sintflut-Tief mit heftigen Regenfällen bereitet nicht nur den Menschen Sorgen. Auch Vögel suchten am Freitag Schutz vor den Niederschlägen.
Österreich ist das Zentrum eines tobenden Unwetters, das international für Schlagzeilen sorgt – in Niederösterreich gilt die allerhöchste Warnstufe! Zwischen St. Pölten und Wien soll es stellenweise bis zu 400 Liter pro Quadratmeter herunterregnen. Zusätzlich kommt am Wochenende ein Sturm mit bis zu 100 km/h auf. Ein mitunter lebensbedrohliches Problem ist das für Zugvögel.
"Hunderte Schwalben am Rathausplatz"
Der Höhepunkt der Niederschläge wird am Sonntagabend bzw. Montag erwartet, doch schon am Freitagnachmittag flüchteten Schwalben in Niederösterreich vor dem Sturm. Ein Leserreporter-Video zeigt die "Völkerwanderung" der Vögel.
LIVE-TICKER: Hochwasser-Alarm! "Auf das Schlimmste vorbereiten"
"Heute"-Leser Philipp befand sich Freitagnachmittag am Hauptplatz in Baden, als er vor seinen Augen sah, wie unzählige Vögel das Rathaus anvisierten: "Es waren hunderte Schwalben, die Schutz vor dem schlechten Wetter an der Fassade des Rathauses suchten."
Auch in Wien-Penzing sahen sich "Heute"-Leser mit demselben Phänomen konfrontiert. Auf dem Fensterbrett einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus suchten nämlich unzählige Schwalben Schutz vor dem Regen.
Das Flugverhalten der Tiere steht im Zusammenhang mit dem heftigen Temperatursturz in den letzten Tagen. Wenn Vögel tief fliegen, drohen nämlich Gewitter und Regen.
Schwalben als "Wetterpropheten"
Wie hoch Schwalben fliegen, hängt vor allem davon ab, auf welcher Höhe sie Nahrung finden. Sie ernähren sich nämlich von Insekten. Bei einem Hoch werden die kleinen Tierchen mit der warmen Luft weiter nach oben transportiert.
Bei einem Tief dagegen ist die Luft feuchter und kälter, wodurch die Insekten nicht in die Höhe getragen werden. Genau diese Insekten fehlen den Schwalben jetzt aber – mit schwerwiegenden Folgen!
Lage für Schwalben "sehr ernst"
Die derzeitigen Wetterkapriolen in Österreich haben weitreichende Konsequenzen für Schwalben. Ungewöhnlich starke Stürme, Regen und Kälte beeinträchtigen die Flugbedingungen der Tiere und erschweren ihre Nahrungsaufnahme. Vor allem in Niederösterreich sind diese Vögel von den drastischen Wetterbedingungen akut betroffen.
Aufgrund der kalten und nassen Wetterlage sind Fluginsekten, die Hauptnahrungsquelle der Vögel, kaum aktiv. Dies führt dazu, dass viele Schwalben geschwächt und am Boden zurückbleiben. Die Lage ist für viele Schwalben sehr ernst.
Tierschutz Austria reagiert auf die Krise
Die Tierschutzorganisation Tierschutz Austria hat umgehend auf die Notsituation reagiert und ruft die Bevölkerung dazu auf, geschwächte und hilfsbedürftige Schwalben zu melden und in das Tierschutzhaus zu bringen. "Unser Team ist rund um die Uhr im Einsatz, um diese Tiere zu retten. Sie können jederzeit im Tierschutzhaus abgegeben werden, und unser Notruf steht für Meldungen von Schwalbenansammlungen bereit", so Stephan Scheidl von Tierschutz Austria.
Tierschützer rufen zudem zur Vorsicht auf: Bitte halten Sie die Fenster geschlossen. Vögel versuchen sich in dieser Notsituation ins Warme zu retten. Fensterscheiben werden zur tödlichen Falle. Einmal in Wohnungen, ist die Gefahr von Verletzungen groß. Bitte seien Sie wachsam und melden Sie insbesondere Schwalbenansammlungen mit geschwächten Tieren.
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Auf den Punkt gebracht
- Ein heftiges Unwetter in Österreich, insbesondere in Niederösterreich, hat nicht nur Menschen, sondern auch Vögel in Aufruhr versetzt, die Schutz im Rathaus suchten
- Hunderte Schwalben flogen aufgrund des starken Regens und Sturms mit bis zu 100 km/h tief und fanden Unterschlupf an der Fassade des Rathauses in Baden, was an Szenen aus Alfred Hitchcocks "Die Vögel" erinnert