Eine Gewitterzelle bei St. Pölten (NÖ, Archivfoto)
Leserreporter Mike Wolf
Ein Mittelmeertief, das sich von Genua auf den Balkan verlagert, wird ab Donnerstagabend intensiven Niederschlag bringen. Die Warnstufe für Niederschlag und Hochwasser ist erhöht.
Ab Freitagnachmittag sollen Windspitzen von 60 bis 90 km/h erreicht werden, in exponierten Lagen auch darüber. Starker Wind setzt sich bis Sonntagabend fort, insbesondere im Wiener Becken und der Buckligen Welt, informierte der Landesfeuerwehrverband.
5- bis 30-jährliches Ereignis
Zur Hochwasserprognose in NÖ: Ein Anstieg in den Hochwasserbereich ist möglich, Hochwasserspitzen sollen sich zwischen einem 5- bis 30-jährlichen Ereignis bewegen. An Thaya und March sind größere Hochwasserspitzen möglich. An der Donau könnte es Richtung 5- bis 10-jährliches Hochwasser gehen, wobei der Schwankungsbereich noch breit ist.
Violette Warnstufe
Für den Raum St. Pölten und Krems wurde seitens der ubimet-Unwetterzentrale jedenfalls die höchste Warnung ausgegeben, nämlich die Warnstufe VIOLETT.
Gefahr eines "weitreichenden Hochwassers"
Zwischen Freitagnachmittag und Sonntagnachmittag regnet es laut Prognosen besonders stark. Es bestehe die Gefahr eines "weitreichenden Hochwassers, vor allem wenn Zuflüsse betroffen sind und das Ereignis länger dauert".
Für Krems werden bis Montagnacht in Summe 150 bis 200 Liter pro Quadratmeter erwartet. Im Raum St. Pölten rechnet ubimet sogar mit in Summe 200 bis 250 Liter pro Quadratmeter.
Die Feuerwehr rüstet sich, in einigen Gemeinden werden bereits Sandsäcke vorbereitet.
Gegenüber "Heute" bestätigt UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann, dass am Donnerstag weitere Warnungen folgen werden. Aktuell warte man noch auf genauere Prognosen für die Randgebiete des Starkregen-Ereignisses in Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark - mehr dazu hier.
"Wetterlage bleibt angespannt"
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf zur aktuellen Lagemeldung um 10 Uhr: "Die Wetterlage bleibt angespannt, die derzeitigen Niederschlagsprognosen zeigen 150 – 200 Liter Regen pro Quadratmeter bis Montag Früh, mit einer Niederschlagsspitze am Samstag und einer Abflussspitze von Samstag auf Sonntag. Dazu kommen orkanartige Windböen. An der Donau in Niederösterreich rechnen die Hydrologen mit HQ 5 bis HQ 10, an den Zubringerflüssen je nach regionaler Wettersituation mit bis zu HQ 30, wobei es örtlich auch zu darüber hinaus gehenden Hochwasserereignissen kommen kann. Niederösterreich bereitet sich vor, die Experten- und Sicherheitsstäbe sind im Landessicherheitszentrum in Tulln zusammengezogen, berechnen die jeweils aktuellsten Prognosen und koordinieren mit den Einsatzkräften der Feuerwehren den Aufbau der Hochwasserschutzanlagen."
"Seit dem Jahr 2002 werden in Niederösterreich bis heuer über 1,5 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. Damit wurden bereits über 300 Gemeinden sicherer gemacht. Sämtliche Hochwasserschutzprojekte haben sich während der letzten Hochwasserereignisse bewährt und größere Schäden verhindert", betont Pernkopf. Am weiteren Ausbauplan wird festgehalten, laufend stehen rund 50 Projekte in Umsetzung.
"Laufend im Austausch"
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner(VP) zu den drohenden Unwettern: "Meteorologen prognostizieren für die kommenden Tage ungewöhnlich große Niederschlagsmengen in Niederösterreich. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und ich sind dazu laufend im Austausch mit den Einsatzkräften. Wir haben uns davon überzeugt, dass alle Vorbereitungsarbeiten, die notwendig und möglich sind, unternommen wurden. Nun gilt es abzuwarten, wo die Niederschläge tatsächlich niedergehen und in welcher Intensität. Danke an alle Einsatzkräfte, Bezirkshauptmannschaften und Gemeinden, die einsatzbereit sind."
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