Appell an Bevölkerung
So rüstet sich Österreich für die "Jahrhundert-Flut"
Feuerwehren und Katastrophenschutz haben umfassende Vorbereitungen getroffen, Events wurden vorsorglich abgesagt.
Vom Unwetter überrascht worden zu sein, soll diesmal niemand sagen müssen. In der Nacht zum Donnerstag setzte fast in ganz Österreich der Regen ein, die restliche Woche wird es kaum mehr Pausen davon geben. Stellenweise dürfte so viel Wasser niedergehen wie sonst in einem halben Jahr.
Während der Westen und der Alpenzentralraum vorsichtig aufatmen kann, weil dort wegen der niedrigen Temperaturen über 800 Meter Schnee fällt, wird es vor allem im Mittelgebirge und im Osten brenzlig. In ganz Niederösterreich sowie von Wien bis ins Salzkammergut gilt in den nächsten Tagen die höchste Warnstufe Violett.
"Eine Katastrophe"
Niederösterreichs Landeswarnzentrale hat deswegen die höchste Hochwasserwarnstufe ausgegeben. Laut "Ö1-Morgenjournal" hätten sich die Feuerwehren bereits entsprechend vorbereitet, die Lager mit Sandsäcken gefüllt und Pumpen bereitgestellt. Selbes gilt für die Kraftwerksbetreiber, bei denen ebenfalls Alarmbereitschaft besteht, um notfalls rasch reagieren zu können.
Präventiv wurden auch viele Veranstaltungen abgesagt, nicht nur das Wiener Mistfest, sondern etwa auch das bekannte Römerfest in Carnuntum unweit der Donau. "Es ist eine Katastrophe, für uns natürlich ganz, ganz bitter", so dessen Sprecher auf Ö1. Caterer, Standler und Darsteller waren alle schon gebucht, kommen teilweise von weit her, bleiben nun auf den Kosten für Reise sitzen.
Vorkehrungen treffen
Laut dem Präsidenten des Bundesfeuerwehrverbands, Robert Mayer, wurde das Personal aufgestockt – "Weil wir wissen, dass die Anzahl der Notrufe wahrscheinlich in den nächsten Tagen durchaus steigen wird." Im Ernstfall stehen auch bis zu 1.000 Bundesheer-Soldaten bereit.
Die größten Unwetter-Katastrophen trafen dieses Jahr bislang den Süden, dort wird es insbesondere in der Obersteiermark auch diesmal wieder gefährlich. Der Katastrophenschutz warnt zudem vor Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h am Wochenende. In Verbindung mit Schnee und dem Laub auf den Bäumen wird es sehr sicher zu Unterbrechungen im Straßennetz und zu Stromausfällen kommen, ist sich Leiter Harald Eitner sicher.
Tipp: Das eigene Hochwasser-Risiko unter hora.gv.at checken!
Alle, die in der Nähe von Fließgewässern wohnen, sollten Vorkehrungen treffen, heißt: Wertgegenstände aus dem Keller holen und mit Sandsäcken das Zufließen von Wasser blockieren.
Auf den Punkt gebracht
- Österreich bereitet sich intensiv auf eine bevorstehende "Jahrhundert-Flut" vor, indem Feuerwehren und Katastrophenschutz umfassende Maßnahmen ergriffen haben, wie das Füllen von Sandsacklagern und die Bereitstellung von Pumpen
- Aufgrund der extremen Wetterbedingungen, die in den nächsten Tagen erwartet werden, wurden zahlreiche Veranstaltungen abgesagt und die Bevölkerung wird aufgefordert, Vorkehrungen zu treffen, um Schäden zu minimieren